Alles Kopfsache!

13.11.2017 14:36
Wiedersehen am Sonntag in Dresden: Tmo Meinl (li.) mit THSV-Pressesprecher Thomas Levknecht und ThSV-Cheftrommler Manolo (Volker Staer) - Foto: sportfotoseisenach
Nachgefragt beim Ex-Eisenacher Timo Meinl, jetzt Torwarttrainer beim HC Elbflorenz Im zweiten Teil eines Doppelspieltages unterlag der ThSV Eisenach am Sonntag beim HC Elbflorenz Dresden mit 27:30 (13:14) und verbleibt im Tabellenkeller. Bei den Sachsen steht mit Timo Meinl ein ehemaliger Eisenacher Keeper im Trainerteam. Er fungiert als Torwarttrainer, saß am Sonntag auch mit auf der Bank. Von 2006 bis 2008 hütete der im Hessischen geborene Timo Meinl den Kasten des ThSV Eisenach, wechselte danach zum EHV Aue. Im Sommer 2013 nahm er beim gerade von der Mitteldeutschen Oberliga in die 3. Liga aufgestiegenen HC Elbflorenz eine neue Herausforderung an. Torhüter werden bekanntlich mit den Jahren immer besser; obwohl er eigentlich ins zweite Glied treten wollte, ab März dieses Jahres absolvierte er – aufgrund verletzungsbedingter Probleme des Stammkeepers - alle Spiele der Sachsen. Im Alter von nahezu 39 Jahren feierte Timo Meinl zum Ende der Saison 2016/2017 mit Elbflorenz Dresden den Aufstieg in die 2. Handballbundesliga. „Dieser Aufstieg war der krönende Abschluss meiner Kariere“, unterstreicht der Hesse, der als Diplom-Kaufmann in einem Steuerbüro in Schwarzenberg (Erzgebirge) arbeitet und mit seiner Familie in der Nähe von Schwarzenberg wohnt. Nach der Partie in der mit 2.581 Zuschauern erstmals ausverkauften BallsportArena Dresden sprachen wir mit Timo Meinl. Wie hast Du den sächsisch-thüringischen Handballvergleich gesehen? Beeindruckend! Eine erstmals ausverkaufte BallsportArena, eine Super-Stimmung, faszinierend das Handy-Leuchten beim Einlaufen und natürlich der Sieg des HC Elbflorenz! Wir sind stolz, was wir in kurzer Zeit erreicht haben, eine solche Handballbegeisterung in und um Dresden zu entfachen. Unsere letzten Leistungen zuhause und sicherlich auch der Name ThSV Eisenach haben für die Rekordkulisse gesorgt. Von dieser fantastischen Atmosphäre wurde unsere Mannschaft beflügelt und regelrecht getragen. Mit den zwei Pluspunkten vom Sonntag haben wir ein kleines Polster zu den bedrohten Rängen. Wir wissen freilich, wir dürfen uns darauf nicht ausruhen! Was hat dem ThSV Eisenach gefehlt, um zu punkten? Wo lag das Plus des HC Elbflorenz? Ich habe ein ausgeglichenes Spiel gesehen. Letztendlich entschieden, wie so oft in dieser Liga, nur Kleinigkeiten. Mit seinem taktischen Schachzug, 7 gegen 6 zu spielen, hat uns Eisenachs Trainer Christoph Jauernik vor erhebliche Probleme gestellt. Ehrlich, wir hatten keine Antwort darauf. Matthias Gerlich und Daniel Luther entwickelten ganz viel Angriffsdruck. Das hätte der Knackpunkt sein können. Die rote Karte für Duje Miljak, der wohl beim Zurücklaufen durch den Anwurfkreis gelaufen ist, kostete der Eisenacher Abwehr an Stabilität, in der Folge wohl auch Körner, die im Angriff gefehlt haben. Beide Angriffsreihen wiesen etwa die gleiche Effektivität auf. In der Schlussphase parierten unsere Keeper wichtige Bälle, klappte im Angriff das Zusammenspiel mit den Außen besser als in der ersten Halbzeit. Arseniy Buschmann netzte mehrfach ein. Beide Abwehrreihen arbeiteten gut, unsere war wohl einen Tick cleverer und aggressiver. Wie es so ist, wenn man in der Tabelle unten steht, der Wurf geht nicht rein, stattdessen landet Sekunden später das Leder im eigenen Kasten. Als langjähriger Torhüter und Torwarttrainer schaut man natürlich besonders auf die Keeper. Wie fällt Dein Fazit zu den Schlussleuten beider Mannschaften aus? Nicht nur eine Floskel, sondern die Wahrheit: Die Abwehr im Zusammenspiel mit dem Torhüter legt den Grundstein. Torhüter machen 50 bis 60 Prozent aus. Am Sonntagabend hatte der HC Elbflorenz auf der Torhüterposition leichte Vorteile, insbesondere in der entscheidenden Phase. Unser Hendrik Halfmann wehrte drei entscheidende Würfe ab. Der ThSV Eisenach, ihr ehemaliger Verein, steht auf einem Abstiegsplatz, hat nach 1/3 der Saison nur 4 Pluszähler vorzuweisen. Was muss aus Ihrer Sicht getan werden? Aus der Ferne verbieten sich konkrete Ratschläge. Ich weiß, und das ist in der Liga allerorts zu hören, Christoph Jauernik leistet eine akribische und gute Arbeit. Dem Team fehlt der Dosenöffner. Der Sieg beim HC Rhein Vikings hätte es eigentlich sein können, im Heimspiel gegen Coburg klappte es aber nicht. Warum? Das entzieht sich meiner Kenntnis. Das vorzeitige Aus für Matthias Gerlich soll wohl ein Knackpunkt gewesen sein. Um erfolgreich zu spielen, müssen alle Mannschaftsteile gleichzeitig ihr Niveau erreichen. Daran scheint es dem ThSV Eisenach derzeit zu mangeln. Dass man nur 4 Punkte auf der Habenseite hat, das setzt sich natürlich auch in den Köpfen der Spieler fest. Wie so oft, es ist alles eine Kopfsache! Kommt der Erfolg, wird der Kopf freier, zieht auf dem Spielfeld mehr Sicherheit ein. Ich wünsche dem ThSV Eisenach, dass er da unten rauskommt. Es scheint, Handball ist in Dresden angekommen, neben König Fußball bei Dynamo? Wir haben Fußball, Volleyball, Eishockey und nun auch Handball in den beiden höchsten Ligen. Der Aufstieg des HC Elbflorenz hat den Handball publik gemacht. Wir arbeiten uns Schritt für Schritt nach vorn. Wir verstärken die Jugendarbeit, auch durch den Zulauf vieler handballinteressierter Jungen und Mädchen. Wie sieht das Aufgabenfeld als Torwarttrainer aus? Du stehst aber selbst noch im Tor der zweiten Mannschaft? Ein bis zwei Mal die Woche leite ich das Torhüter-Training, sitze auch bei den Heimspielen mit auf der Bank. Zu den Auswärtsspielen fahre ich nicht mit. Die Familie steht nun mehr im Focus. Die Arbeit mit unseren Torhütern macht mir viel Freude, zumal diese ja auch Früchte trägt. Im Tor der zweiten Mannschaft habe ich am Samstag nur ausgeholfen. Irgendwann muss mal Schluss sein. Interview: Thomas Levknecht Quelle: PM ThSV Eisenach

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