DHB-Pokal: Kiel kommt – und es ist angerichtet

14.12.2016 8:56
Mit großen Schritten nähert sich die Winterpause. Doch ehe die Handballer für ein paar Tage abschalten können, bis im neuen Jahr die Weltmeisterschaft in Frankreich ein erstes Highlight im sportlichen Kalender darstellt und bei den Klubs die ersten Trainingseinheiten wieder anstehen, werden traditionsgemäß im Dezember im DHB-Pokal die Weichen für das Final Four in Hamburg gestellt. Für die TSG Ludwigshafen-Friesenheim steht nun ein absolutes Highlight an, denn im Viertelfinale trifft das Team von Ben Matschke am Mittwoch, 14. Dezember 2016, auf den THW Kiel, der Anwurf ist um 19 Uhr. Wie 2007, als sich die Eulen, neben zwei weiteren Zweitligisten, für das Viertelfinale qualifiziert hatten, ist der THW Kiel ein zweites Mal die letzte Hürde vor dem Final Four. Die Partie gegen den Abonnementmeister, der als haushoher Favorit nach Ludwigshafen kommen wird, findet in einer ausverkauften Friedrich-Ebert-Halle statt. „Dieses Spiel gegen Kiel ist eine gute Werbung für den Handballsport in Ludwigshafen und in der Region“, sagt Alexander Feld. „Da freut sich jeder drauf, die Spieler wie auch die Fans.“ Der Weg ins Viertelfinale: Während die Formation von Alfred Gislason mit Siegen über den VfL Fredebeck (29:20), ASV Hamm-Westfalen (35:25) und SC Magdeburg (22:21) unter die letzten Acht kam, qualifizierten sich Eulen durch Erfolge über den Longericher SC (34:23), den VfL Gummersbach (32:31) und die SG BBM Bietigheim (32:29) für das Viertelfinale. Als die Auslosung vorbei war und die den Eulen mit dem THW Kiel ein Traumlos beschert hatte, meinte Kapitän Philipp Grimm: „Naja, die Wahrscheinlichkeit, dass wir ein vermeintlich machbares Los bekommen, war ja eh´ gering, trotzdem hat man natürlich ein bisschen mit Balingen geliebäugelt. Mein zweitliebstes Los war der THW gewesen, weil er nach wie vor das Nonplusultra im europäischen Handball und hier die Aussicht auf eine volle Halle mit am größten ist. Es wird immer eine Ehre sein, gegen Kiel zu spielen. Ebenfalls ist es schön, dass Christian Dissinger mal wieder „Hallo“ in der Eberthalle sagen kann. Gerne erinnere mich daran, als der damals 17jährige „Schulbuh´" sein ersten Tor in der zweiten Liga mit der TSG in Schwetzingen gemacht hat. Heute spielt er beim THW und in der Nationalmannschaft, eigentlich unglaublich.“ David Schmidt sprach von einem Hammerlos! Ich hatte zwei Wunschlose: das eine war Balingen, das andere Kiel. Das ist jetzt ´ne super Möglichkeit, sich mit einer der besten Mannschaften Europas zu messen. Ich hoffe auf eine ausverkaufte Eberthalle und ein schönes Spiel, und vielleicht können wir dabei den Rekordmeister etwas ärgern. Gerade für die jungen Spieler wird dieses Match ein Riesenhighlight werden, so auch für Junioren-Nationalspieler Alexander Falk: „Mit dem THW Kiel kommt der Rekordmeister mit vielen international erfahrenen Spielern und dem Friesenheimer Eigengewächs Christian Dissinger in die Eberthalle. Gegen diesen Gegner müsste schon ein kleines Wunder passieren, um eine Chance zu haben. Als 12-Jähriger erlebte ich das 1. Bundesliga Spiel der TSG Friesenheim in der ausverkauften Ostsee-Halle als Zuschauer live. Damals träumte ich davon, einmal selbst gegen den THW Kiel zu spielen.“ Träume werden manchmal wahr, und das ist einfach schön. Es ist angerichtet: Die Halle ist ausverkauft, die T-Shirt-Aktion des TSG-Managements in Kooperation mit den Partnern Lotto Rheinland-Pfalz und Eulen Club 100 wird für eine hohe Identifikation sorgen und die Stimmung wird grandios sein. „Es gilt, dieses Fest zu genießen“, sagt Carsten Hoffmann, der Sportliche Leiter. „Wir haben zwar ein paar Ausfälle zu beklagen, aber wichtig wird sein, dass wir uns als Mannschaft nicht verstecken. Es wird eine große Geschichte für alle.“ Trainer Ben Matschke, dessen Kader durch Verletzungen und Erkrankungen mächtig ausgedünnt ist, neben Dominik Claus und Denni Djozic fehlen auch Oliver Heß und Pascal Kirchenbauer, war 20 Jahre alt, als er zum ersten Mal gegen Kiel gespielt hat. „Das war in der damaligen Ostseehalle, die ausverkauft war.“ Und der damals junge Spieler war beeindruckt: „Es war überwältigend, die Kulisse, die Spieler des THW.“ Was ist zu erwarten vom Duell des Zweitligisten gegen das Aushängeschild des deutschen Handballs. „Durch die fehlenden Spieler ist die Trainingsqualität nicht zufriedenstellend“, stellt Ben Matschke fest, der zumindest auf Robin Egelhof zurückgreifen kann. „Wir hoffen deshalb, dass das Publikum und unsere Fans Nachsicht haben. Die Mannschaft wird alles geben und ihre Möglichkeiten ausschöpfen. Wir freuen uns.“ Patrick Weber streicht eines heraus: „Wir dürfen nicht darüber nachdenken, wer uns gegenübersteht.“ Und führt weiter an: „Es gilt für uns, die eigenen Stärken einzubringen, im Angriff möglichst fehlerfrei zu spielen und vernünftige Abschlüsse zu haben. Es wird spannend sein, wie wir dagegenhalten können. Wir wollen die Halle mitnehmen, und was am Ende dabei herauskommen wird, hängt von Kiel ab. Das Spiel ist eine Riesensache, die wir uns erarbeitet und verdient haben.“ Quelle: PM TSG Ludwigshafen-Friesenheim

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