„Das Team und das Kollektiv geben den Ausschlag“: Tim Jud glaubt fest an den Klassenerhalt der HSG Konstanz

14.03.2018 14:10
Spielmacher Tim Jud (Foto: Peter Pisa)
Tim Jud ist der Motor und Kopf im Konstanzer Spiel, der zudem immer mehr zum emotionalen Leader wird. Der frühere Jugend- und Juniorennationalspieler der Schweiz spielt seit 2015 bei der HSG. Tim Jud wurde in Uster am Zürichsee geboren, ist 1,84 Meter groß und aktuell als Spielmacher mit 65 Toren fünftbester Torschütze der Gelb-Blauen. Im Interview mit HSG-Pressesprecher Andreas Joas blickt er auf das letzte Spiel in Nordhorn zurück und auf das nächste Heimspiel am Samstag, 20 Uhr, in der Schänzlehölle gegen den Tabellensechsten Rimpar voraus. Zudem erklärt er seine persönliche Leistungssteigerung nach der EM-Pause sowie die der Mannschaft und erzählt, warum er fest vom Klassenerhalt der HSG Konstanz überzeugt ist. Tim, warst Du nach dem Spiel in Nordhorn (26:31) zufrieden über die gute Leistung und wesentliche Verbesserung im Vergleich zum Gastspiel in der letzten Saison an gleicher Stelle oder hat es Dich geärgert, dass Ihr die durchaus vorhandene Chance zur Sensation am Ende nicht ergriffen habt? Der Ärger hat schon überwogen. In der letzten Saison war es ein komplett anderes Spiel, dieses Mal hatte ich das Gefühl, dass noch viel mehr drin war. Am Schluss haben wir es aber nicht geschafft, den letzten Schritt zu machen und uns mit Zählbarem zu belohnen. Unser Auftritt war phasenweise gut, am Ende habe ich mich aber geärgert, dass wir den Schwung der letzten Partien nicht komplett mitnehmen und für eine Überraschung sorgen konnten. Was hat schlussendlich zum Coup gefehlt, nachdem die Aufholjagd im mehrmaligen Ausgleichstreffer bei Anbruch der Schlussviertelstunde mündete? Wir sind dem Sechs-Tore-Rückstand aus den ersten zehn Minuten das ganze Spiel hinterhergelaufen. Es hat schon Kraft gekostet, bis uns dann wieder der Ausgleich geglückt ist. Insgesamt war die Leistung okay, am Ende haben jedoch Kleinigkeiten den Ausschlag gegeben. Torwart Björn Buhrmester hat wichtige Bälle entschärft, wir waren in ein paar Situationen zu unkonzentriert. Was fehlt in dieser Saison bislang um, wie in der letzten Spielzeit mehrmals geschehen, ein Topteam zu besiegen? Man kann das schon daran festmachen, dass sich die Topteams im Vergleich zu den letzten Jahren gefestigt haben. Es gibt insgesamt deutlich weniger Überraschungen. Unsere Gegner wissen nun auch besser, was kommt und wir werden nicht mehr unterschätzt. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass wir gerade zu Hause noch Punkte gegen die Teams aus der oberen Tabellenhälfte holen werden. Wir waren in der Hinrunde schon einige Male ganz dicht dran, teilweise war es dann entweder sehr unglücklich oder auch selbst verschuldet, dass uns nicht mehr geglückt ist. In der Schänzlehölle ist es mit den Fans im Rücken grundsätzlich immer möglich, ein großes Team zu bezwingen. Worin liegt die Chance, vielleicht gegen Rimpar die erste Überraschung zu feiern? Wir haben es in diesem Jahr gezeigt: Wir sind daheim richtig gut. Und wir werden von unseren Fans beflügelt. Ich bin überzeugt, dass daheim gegen Nordhorn noch mehr drin gewesen wäre. Wenn wir die Partie gegen Rimpar bis zum Schluss offen halten, stehen unsere Chancen nicht so schlecht. Nach den letzten Spielen können wir mit viel Selbstvertrauen in dieses Duell gehen. Was erwartest Du für ein Spiel, was vom Gegner? Rimpar hat ein super Team mit einer guten Abwehr und einem guten Torhüter. Dazu etwa mit Benjamin Herth und Steffen Kaufmann super Einzelspieler im Rückraum. Ich erwarte ein heißes Duell und eine Abwehrschlacht. Wir wollen dranbleiben, wissen, dass die Halle da sein wird und wollen weiter dazu positiv beitragen. Team und Fans haben im Jahr 2018 weiter zugelegt. Dort wollen wir anknüpfen. Die HSG Konstanz ist wieder voll dabei im Rennen um den Klassenerhalt. Wie ist der Unterschied zwischen Hin- und Rückrunde zu erklären? 20 Spiele im Jahr 2018 brachten mit acht Punkten genauso viel ein wie fünf im Jahr 2018. Wir wollen unbedingt in dieser Liga bleiben und werden alles dafür reinhauen. Dafür wurde die Zahl der Trainingseinheiten erhöht und die Intensität hochgeschraubt. Durch die schwere Situation sind wir auch noch mehr zusammengewachsen und es gibt nur Vollgas in jeder Einheit. Dann kamen die langersehnten Siege dazu und das Selbstvertrauen zurück. Mit dieser Euphorie und ganz vielen positiven Emotionen wollen wir unseren Weg Spiel für Spiel weitergehen. Du selbst hast nach der EM-Pause auch noch eine Schippe draufgelegt und führst glänzend Regie. Woher kommt die Leistungssteigerung? Es läuft gut, aber man will immer mehr erreichen. Manchmal platzt der Knoten und man kann sich als Team zusammen hochschaukeln. Wir pushen uns gegenseitig in jedem Training und jedem Spiel. Und wenn es beim Team besser läuft, läuft es auch bei jedem Einzelnen leichter. Schwere Frage: Schafft die HSG den Klassenerhalt? Das ist für mich keine schwere Frage. Klares Ja. Alles andere wäre schon die falsche Einstellung. Ich bin überzeugt, dass wir es schaffen – auch wenn es bis zum Ende ein offenes Rennen sein wird. Wir wissen, was es dazu braucht, haben viel Schwung und haben im Kollektiv unsere Stärke. Das wird für mich am Ende der entscheidende Faktor werden: Das Team gibt den Ausschlag, weil wir nicht von ein, zwei Einzelspielern abhängig sind. Fragen: Andreas Joas Weitere Informationen unter: www.hsgkonstanz.de Quelle: PM HSG Konstanz

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