„Es funktioniert ganz gut“: Viertbester Zweitliga-Torwart bleibt bei der HSG Konstanz

28.03.2017 20:26
Wenn ein 23-jähriger ehemaliger Jugend- und Junioren-Nationaltorwart als einer der jüngsten ersten Torhüter der 2. Handball-Bundesliga meist deutlich zweistellige Paradenwerte aufweist und oft an der 40 Prozentmarke parierter Würfe kratzt oder sogar darüber liegt, dann ist es wenig verwunderlich, dass zahlreiche Begehrlichkeiten geweckt werden und sich hartnäckig wildeste Gerüchte um einen Wechsel halten. Trotz seiner bärenstarken Leistungen und Verlockungen anderer Clubs steht für Konstantin Poltrum, Keeper der HSG Konstanz, aber fest: Auch in der nächsten Saison sieht er seine Zukunft in Konstanz und wird mindestens ein weiteres Jahr für die HSG auflaufen. Darüber sind die Konstanzer Verantwortlichen besonders froh, denn mit 283 Paraden ist Poltrum nicht nur großer Rückhalt seines jungen Teams, sondern der im Moment viertbeste Schlussmann der 2. Bundesliga – und das als einer der ligaweit jüngsten und als der jüngste in den Top Ten überhaupt. Nur 14 Paraden trennen Poltrum vom Rimparer Max Brustmann als Führender der Torwart-Statistik – aber auch ganze elf Jahre liegen zwischen den beiden Top-Goalies. Der 23-jährige Jungspund lächelt wie oft verschmitzt: „Erfahrung ist als Torhüter sehr wichtig – aber nicht alles. Aber natürlich hilft die Ruhe und Selbstsicherheit, wenn man schon vieles tausendfach gesehen hat.“ Umso zufriedener ist Andre Melchert, Sportlicher Leiter der HSG Konstanz, über die weitere Zusammenarbeit und Kontinuität auf einer wichtigen Position. Mit Konstantin Poltrum und Junioren-Nationaltorwart Stefan Hanemann (21) verfügt die HSG somit auch in der kommenden Spielzeit über ein außergewöhnlich gutes Torwartgespann und der Mut, auf zwei ganz junge Keeper zu setzen, hat sich ausgezahlt. „Konstantin befindet sich in herausragender Form und ist ein wichtiger Leistungsträger“, so Melchert, „wir sind froh, dass wir einen in jungen Jahren so starken Torhüter haben. Was durch die Deckung kommt, fischt er weg. Er macht einen hervorragenden Job und hat sich sehr gut entwickelt. Es ist sicher nicht selbstverständlich, in seinem Alter schon so weit zu sein.“ Dabei erweist sich Konstantin Poltrum immer wieder als hervorragender Siebenmeter-Killer und belegt mit 19 entschärften Strafwürfen hier ligaweit Rang drei. Für Poltrum ist dies vor allem auf harte Trainingsarbeit und – ganz wichtig gerade für einen jungen Keeper – auf ganz viel Spielzeit zurückzuführen. „Das tut mir sehr gut, dazu das Vertrauen des Trainers“, unterstreicht der 2015 vom TV Hüttenberg an den Bodensee gekommene Hesse. „Diese Konstanz in der Spielzeit hilft mir auch zu konstanten Leistungen. Außerdem fühle ich mich hier einfach pudelwohl, das ist wichtig und es passt alles für mich. Das Gesamtpaket stimmt einfach.“ Neben hochklassigem Handball und einer rasanten Weiterentwicklung konnte der 1,95 Meter große Gummimann, der mit seinen schnellen, unberechenbaren Bewegungen oftmals für spektakuläre Flugeinlagen bei seinen Paraden sorgt, an der mit der HSG über eine Kooperation für Förderung des Spitzensports verbundenen Exzellenzuniversität zudem ein Lehramtsstudium in Mathematik und Biologie aufnehmen und vorantreiben. Dabei muss er sogar ein wenig über sich selbst lachen, denn: „Ich bin ja schon ein bisschen eigen mit meinen Bewegungen, aber es funktioniert ganz gut.“ Der Bronzemedaillengewinner von 2013 bei der Jugend-Weltmeisterschaft bleibt aber trotz seiner Topleistungen bescheiden und lobt die gute Abwehrarbeit seines Teams. „Meine Vorderleute bringen mich dadurch überhaupt erst in das Spiel und wir sind gut aufeinander abgestimmt.“ Nach Problemen zu Rückrundenbeginn durch einen vor der WM-Spielpause erlittenen Muskelbündelriss ist Poltrum nun wieder kaum zu überwinden. Der gebürtige Friedberger (Hessen) erklärt: „Nach meiner Verletzung war es zunächst schwer, fast ohne Training wieder in den Rhythmus zu kommen. Da hat mir schlicht die Routine gefehlt. Wenn die da ist und wir zwischen Abwehr und Torwart harmonieren, sieht man was möglich ist.“ Und das trotz schnellerer, besserer und härterer Würfe eine Liga höher nach der Süddeutschen Meisterschaft in Liga drei ein Jahr zuvor. Neben viel Spielzeit und gutem Training sei dafür vor allem eine gute technische Grundlagenausbildung nötig. Damit die nächste Generation an hochtalentierten HSG-Torhütern – wie etwa der erst diese Woche nach der EM-Teilnahme im letzten Jahr erneut für die Beachhandball-Jugend-Nationalmannschaft des DHB nominierte Moritz Ebert – diese ebenfalls erhalten, leitet Poltrum jede Woche spezielles Torwarttraining für die Keeper der HSG Konstanz. „Das macht mir sehr viel Spaß“, sagt er dazu mit spürbarer Freude. „Ich versuche neben der technischen Ausbildung auch auf jeden individuell einzugehen und weiterzuentwickeln. Es ist schön, meine Erfahrung weiterzugeben und ich kann daraus auch selbst jede Menge herausziehen.“ Ziel sei es, später einmal ein guter Lehrer zu werden, deshalb sei diese Aufgabe die perfekte Möglichkeit, sich hier in der Praxis zu versuchen und zu verbessern. „Gerade in der Trainingsplanung hilft mir das schon sehr“, sagt der deutsche B-Jugend-Vizemeister von 2011. Vor den weiteren Aufgaben im Bundesliga-Unterhaus zeigt sich Konstantin Poltrum sehr zuversichtlich. „Wir haben es uns immer wieder selbst bewiesen, dass wir einen guten und erfolgreichen Handball spielen können“, stellt er klar und ergänzt: „Mit unserer Abwehr können wir es jedem schwer machen und wir stellen uns gerne jede Woche der Herausforderung. Beweisen wir Geduld, werden wir unsere Chancen bekommen und können unser Ziel erreichen.“ Dafür spreche zudem die individuelle Weiterentwicklung jedes einzelnen Akteurs nach dem Aufstieg. „Wir haben im Zweitliga-Jahr alle einen Schritt nach vorne gemacht, sind konstanter geworden und haben uns an das höhere Niveau angepasst.“ Ein Pluspunkt, der den begeisterten Gitarrenspieler und Heimwerker an das Erreichen des Klassenerhaltes glauben lässt: der Zusammenhalt. „Wir haben die Neuzugänge sehr schnell und gut integriert, passen alle gut zusammen und haben auch abseits des Spielfeldes viel Spaß zusammen. Dies und dass wir uns alle so gut verstehen ist sicher nicht selbstverständlich in einem Zweitliga-Team.“ Quelle: PM HSG Konstanz

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