Junioren-Nationaltorwart bleibt in Konstanz: Vertrag nun ohne Zweitspielrecht von Erstligist

22.02.2017 20:29
Es ist wieder zurück, dieses herzliche und offene Lächeln im Gesicht von Stefan Hanemann. Seit vergangener Woche hat er die komplette Freigabe der medizinischen Abteilung für Training und Spiele. Dazu kommt die Verlängerung seines zum Saisonende auslaufenden Vertrags bei Zweitligist HSG Konstanz um zwei weitere Jahre bis zum 30. Juni 2019. Der neue Vertrag bindet den 21-jährigen Junioren-Nationaltorwart nun voll an die HSG Konstanz und besteht nicht mehr nur aus einem Zweitspielrecht, während das Erstspielrecht bislang bei Erstligist HSG Wetzlar lag. Die Freude über die großen Fortschritte im Kraft-, Koordinations-, und Torhütertraining der letzten Wochen und Monate nach seiner schweren Knieverletzung, als ihm die Kniescheibe bei einem Lehrgang mit der deutschen Junioren-Nationalmannschaft heraussprang, sind dem 1,98 Meter großen Torwart-Hünen deutlich anzumerken. Bei der Patellaluxation im Juni vergangenen Jahres wurden das Innenband und der Knorpel beschädigt, anschließend musste operiert werden. Seitdem arbeitet der im Sommer 2015 vom Erstligisten HSG Wetzlar zunächst nur auf Basis eines Zweitspielrechts an den Bodensee gekommene Sport- und Russischstudent akribisch auf sein baldiges Comeback hin, das nun in wenigen Wochen erfolgen könnte. „In der langen und schweren Verletzungspause hat mich die HSG Konstanz vom Vorstand über Trainer bis zur Mannschaft und der medizinischen Abteilung super unterstützt, mir unglaublich gut geholfen und mir immer ein gutes Gefühl gegeben“, sagt er zu den letzten Monaten und begründet auch damit und dem familiären Umfeld sowie dem starken Zusammenhalt seine Vertragsverlängerung: „Da war es klar, dass es für mich nur eine Wahl gibt, denn nun möchte ich etwas zurückgeben. Ich sehe in der Verlängerung nun auch einen kompletten Neuanfang, deshalb wollte ich mich auch voll auf die HSG konzentrieren.“ Schon brennen das Feuer und die Leidenschaft im talentierten Schlussmann wieder, der seiner Mannschaft gerne so schnell wie möglich im Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga helfen möchte. „Dafür gebe ich seit Monaten Gas und lege alles rein, um wieder richtig fit zu sein“, so der gebürtige Wetzlarer. Andre Melchert, Sportlicher Leiter der HSG Konstanz, setzt großes Vertrauen in den hochtalentierten Keeper: „Wir haben schon in der letzten Saison gesehen, dass er ein sehr guter Torhüter ist, der sich entwickeln kann. Deshalb sind wir sehr froh, dass Stefan sich weiter für uns entscheidet und hoffen, dass er bald wieder fit wird und sein großes Potenzial zeigen kann. Man muss ihm die nötige Zeit geben, dass er sicher wird in seinen Aktionen.“ Durch die hervorragende Vertretung von Patrick Glatt kann Hanemann weiter beruhigt an seinem baldigen Comeback arbeiten, nach dem Andre Melchert wieder auf seine körperliche Präsenz und seine Ruhe setzt. „Er hat einen extremen Körper und wenn er sich groß macht im Tor, dann füllt er schon eine ganze Ecke aus“, schmunzelt der gebürtige Velberter. Nachdem Stefan Hanemann sowohl in der Jugend- als auch Junioren-Nationalmannschaft des DHB aufgrund von Verletzungen kurz vor zwei großen Turnieren – zuletzt der U20-Europameisterschaft – passen musste, hat er die U21-Weltmeisterschaft im Juli in Algerien noch nicht ganz abgeschrieben. „Wenn alles klappt und ich mir bis dahin in einigen Spielen wieder Sicherheit holen konnte, hoffe ich schon darauf, noch einmal eine Chance zu bekommen, mich bei einem Lehrgang zeigen zu dürfen“, macht der ehrgeizige Keeper keinen Hehl aus seinen Zukunftsplänen. „Allerdings muss man dazu die Entwicklung abwarten, zunächst möchte ich schnellstmöglich mein Debüt in der zweiten Liga feiern.“ Dabei möchte er an die herausragenden Leistungen vor der Verletzungspause anknüpfen, als er fester Bestandteil der Nachwuchsnationalmannschaften war und gerade kurz vor der EM auf dem besten Wege dazu war, sich als feste Nummer eins im deutschen Tor zu etablieren. Sein bester Leitungsstand sei dies gewesen, sagt Hanemann selbst, mit einer steilen Leistungskurve nach oben. „Aber manchmal ändern sich die Pläne eben ganz schnell“, blickt er nachdenklich zurück, „gerade die ersten Wochen nachdem alle großen Träume zerplatzt sind, war es schlimm. Das hatte ich noch nie erlebt und bin erst einmal in ein tiefes Loch gefallen. Ich bin deshalb sehr dankbar, dass man sich sehr um mich bemüht und gekümmert hat. Das hat Kraft gegeben und als die ersten Fortschritte im Aufbautraining dazukamen, wurde ich immer heißer – denn es ging endlich wieder aufwärts.“ Die ungeliebte Zuschauerrolle und die tollen Erfolge seiner Mitspieler, die Silbermedaille der DHB-Auswahl bei der Junioren-EM und der Mittelfeldplatz der HSG in der 2. Bundesliga, treiben ihn seitdem auf dem Weg zu einer baldigen Rückkehr an. Trotzdem kann er mittlerweile sogar in den bislang dunkelsten Stunden seiner jungen Spielerkarriere etwas Positives entdecken und spricht von einer Weiterentwicklung seiner Persönlichkeit. „Man merkt, dass es noch andere wichtige Dinge gibt und man bei allem Ehrgeiz nicht alles sofort bekommen kann. Ich bin dadurch definitiv reifer geworden und weiß, was alles nötig ist, um seine Ziele zu erreichen, wie wichtig die Gesundheit ist und wie sehr man sie schätzen sollte“, sagt er. Dann lacht das Kraftpaket wieder und sagt, dass auf Regen immer Sonne folgt. Dafür investiert er mehr als je zuvor. Nach der Operation und der Verletzungspause hatte er innerhalb kürzester Zeit 15 Kilogramm Muskelmasse verloren, nun bringt er allerdings bei 1,98 Meter Körpergröße wieder 103 Kilogramm auf die Waage und ist der „Schrank“, der er vorher war. Hanemann: „Ich fühle mich nun sicherer und besser in meinem Körper als vor der Verletzung“. Vor allem mit Physiotherapeut Marc Götz und Athletiktrainer Björn Gentner hat er viele schweißtreibende Stunden härtester Arbeit hinter sich. „Wir haben ja nicht nur daran gearbeitet, wieder Muskeln zuzulegen, sondern auch die Schnelligkeit zu trainieren. Die Beinmuskulatur war das Schrecklichste“, grinst der Modellathlet. Der deutsche B- und A-Jugend Vizemeister glaubt nun weiter an die starke Entwicklung der HSG Konstanz mit ihrer jungen, talentierten Mannschaft und ist von der einen oder anderen weiteren Überraschung in den nächsten Spielen überzeugt. „Wir sind auf jeden Fall angekommen in Liga zwei, haben uns Respekt erarbeitet und haben immer eine Chance, wenn wir alle an unser Leistungsmaximum herankommen.“ Bald wieder mit einem ruhigen, abwartenden und mit unglaublicher körperlicher Präsenz im Tor überzeugenden Hünen. Mitte bis Ende März soll es soweit sein – wenn alles optimal läuft. Druck verspürt Stefan Hanemann keinen, erst zählt die vollständige Genesung. Danach warten große Träume auf ihre Erfüllung. Quelle: PM HSG Konstanz

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