Trotz „Vollgas“ keine Punkte in Flensburg

02.04.2018 10:12
Foto: Rainer Justen
Gut 40 Handballfans des SC DHfK Leipzig waren ohne größere Hoffnungen auf einen Pluspunkt gen Flensburg gefahren und kehrten auch ohne Pluspunkt aus dem hohen Norden der Bundesrepublik zurück. Allerdings sollte nicht immer das nackte Ergebnis das entscheidende Kriterium in der Bewertung einer Leistung sein. Denn die meisten Anhänger und Experten hatten von den körperkulturellen Handballern – nach den enormen Schwankungen in den letzten Spielen und obendrein großen Personalsorgen – auch keinen Auswärtssieg beim aktuellen Champions-League-Viertelfinalisten erwartet. Doch die Sachsen hielten die Begegnung in der Flensburger Arena lange Zeit offen und unterlagen mit 27:30 (13:15) Toren ziemlich knapp. Die Grün-Weißen hatten bekanntlich in den vergangenen Begegnungen stets die Startphase verschlafen. Doch dieses Mal wirkten sie gegen die haushoch favorisierten Gastgeber putzmunter. Die Leipziger brachten „hinten“ eine sowohl aggressive als auch beweglich Abwehr auf die Platte und spielten „vorn“ beinahe jeden Angriff bis zum allerletzten Augenblick (vor dem drohenden Zeitspiel) aus. Philipp Weber 0:2, Niclas Pieczkowski 2:4, Alen Milosevic 4:6, Gregor Remke 7:9, Maximilian Janke 9:11. Die Zwischenergebnisse spiegeln das Geschehen aus Flensburger Sicht wider. Der aktuelle Tabellendritte profitierte in den ersten zwanzig Minuten vor allem von Holger Glandorf. Der deutsche Nationalspieler und frühere Weltmeister war scheinbar der einzige, der den starken Milos Putera im sächsischen Kasten überwinden konnte. Er erzielte sechs Tore in dieser Phase. Doch dann langten auch die anderen Nationalspieler der Flensburger wie Lasse Svan und Rasmus Lauge Schmid zu. Prompt kamen die personell sehr starken Hausherren ins Tempospiel, wechselte die Führung, warfen sie einen knappen Vorsprung bis zur Pause heraus. Trotzdem konnten die sächsischen Schlachtenbummler mit ihren Spielern, die eine super Halbzeit performten, zufrieden sein, konnten die Spieler den eigenen Fans, die ebenfalls ordentlich auf die Pauke hauten, das Sonderlob zurückgeben. Eine tolle Wechselwirkung in Grün und Weiß. Zurück zum Spiel: Die Leipziger wollten nach dem Seitenwechsel weiter „Vollgas“ geben und dadurch die Sensation (mit einem oder zwei Punkten in Flensburg) schaffen. Doch Niclas Pieczkowski scheiterte aus dem Rückraum an Torwart Matthias Anderson und hämmerte den folgenden Versuch übers Tor. Das nutzten die Gastgeber zu einer Vier-Tore-Führung aus. Später lagen die Favoriten fünf Tore vorn. 24:19. Das nutzen normalerweise die routinierten Anderson, Gottfridsson, Jeppsson, Karlson, Zachariassen & Co gnadenlos aus, um das Bundesligaspiel nach Hause zu schaukeln. Bekanntlich hatten die Handballer des SC DHfK in den vergangenen Spielen schon enorme Come-Back-Qualitäten bewiesen. Auch dieses Mal waren sie innerhalb weniger Minuten wieder dran. 24:22. Sie hatten mehrmals die Chance, den wichtigen Anschlusstreffer und gegebenenfalls den Gleichstand zu erzielen. Doch dann landete ein Abspiel auf Kreisläufer Benjamin Meschke beim Gegner, wurde gegen Philipp Weber ein Stürmerfoul gepfiffen, so genannte Kleinigkeiten, die schließlich den Unterschied machten. „Das war heute eine geschlossene Mannschaftsleistung. Aber wir brauchen von den Stützen in unserer Mannschaft noch mehr Effektivität, da haben wir noch Steigerungspotential“, schätzte Geschäftsführer Karsten Günther das Gesehene ein. Das zeigte auf der Gegenseite vor allem Thomas Mogensen. Immer, wenn wieder einmal ein grün-weißer Hoffnungsschimmer auftauchte, traf der dänische Nationalspieler in den sächsischen Kasten. Er markierte die letzten drei Treffer der Flensburger und verhinderte im Alleingang, dass die körperkulturellen Handballer in Schlagweite – also auf einen Treffer Differenz – herankamen. Das Bundesligaspiel endete schlussendlich 30:27, ein völlig verdienter Sieg des Favoriten, der vielleicht drei Treffer zu hoch (Zitat by Ole Olsen) ausgefallen ist. Michael Biegler (Trainer SC DHfK Leipzig): „Meine Mannschaft hat heute über 60 Minuten gefightet. Es haben aber ein paar Kleinigkeiten nicht gepasst, die wir uns nicht erlauben können, wenn wir für einen Punktgewinn in Flensburg in Frage kommen wollen. Wir haben unseren Matchplan vernünftig eingehalten, aber Flensburg zu Beginn der zweiten Halbzeit zu viel Luft verschafft. Wir konnten uns zwar wieder herankämpfen, schaffen aber dann kein Pari mehr. Darum ist der Sieg für Flensburg verdient. Trotzdem habe ich viel Lob für mein Team übrig. Dass wir auswärts bei einem Champions-League-Team nicht gewinnen müssen, ist allen klar. Aber meine Mannschaft hat heute versucht, etwas aus Flensburg mitzunehmen, und das haben wir auch – nämlich eine gute Leistung, auf der wir aufbauen können.“ Maik Machulla (Trainer SG Flensburg-Handewitt): „Wir sind sehr froh, die zwei Punkte in Flensburg zu behalten. Wir hatten wahnsinnigen Respekt vor dem SC DHfK Leipzig. Das ist eine junge Mannschaft mit guten Individualisten, die jederzeit auch einem Spitzenteam gefährlich werden kann. Das hat Leipzig auch heute gezeigt. Am Anfang hatten wir Probleme im Angriff und uns fehlte etwas die Zielstrebigkeit. Wir haben dann durchgewechselt und sind über unser Tempospiel ins Rollen gekommen. Das hat uns die nötige Sicherheit gegeben. Jedoch schmeißen wir es etwas unnötig weg und lassen Leipzig am Leben. Daran müssen wir noch arbeiten, aber ich bin trotzdem sehr zufrieden. Jetzt haben wir ein schönes Osterfest und gehen mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause.“ Statistik: SG Flensburg-Handewitt gegen SC DHfK Leipzig 30:27 (15:13) Flensburg: Andersson, Möller; Glandorf (6), Röd, Gottfridsson, Mogensen (5), Lauge Schmidt (6), Steinhauser, Svan (8), Jeppsson (1), Mahé (1/1), Wanne, Heinl, Karlsson, H. Toft Hansen (1), Zachariassen (2) Leipzig: Putera, Vortmann; Remke (4), Rojewski (3), Janke (3), Pieczkowski (3), Rivesjö, Weber (6/2), Krzikalla (3), Binder (1), Meschke, Milosevic (4), Roscheck Zuschauer: 6201 Handballfans in der Flens-Arena Zeitstrafen: Flensburg 6 Min, Leipzig 2 Min Siebenmeter: Flensburg 1/1, Leipzig 2/2 Schiedsrichter: Brodbeck/Reich Erstellt von JW Quelle: PM SC DHfK Handball

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