Wild boys, Wild boys, (n)ever lose it

10.12.2017 20:34
Abwehrchef Basti Roscheck und seine Nebenmänner legten mit nur 10 Gegentore in der 2. Halbzeit den Grundstein zum Auswärtssieg. Foto: Rainer Justen
Jaja, die Hallenhandballer des SC DHfK Leipzig waren auch mal auswärts in einem Bundesligaspiel favorisiert, dank der stabilen Leistungen in den vergangenen Matches auf der einen Seite und aufgrund der Verletzungen von Johannes Bitter und Michael „Mimi“ Krauß auf der gegnerischen Seite. Denn die Experten schätzen das Fehlen der beiden Weltmeister (von anno 2007) als entscheidende Schwächung des einheimischen TVB Stuttgart ein. Die körperkulturellen Gäste gewannen die Auseinandersetzung gegen die "Wild Boys" erwartungsgemäß mit 27:22 (13:12) Toren völlig verdient. Allerdings sollten die Schwaben vom Stuttgarter Stadtrand die erneute Heimniederlage keinesfalls am Fehlen der beiden ehemaligen Nationalspieler festmachen. Sie wollten die Verantwortung sowieso auf verschiedene Schultern verteilen. Am Anfang konnten Marian Orlowski und Michael Schweikardt die sächsische Abwehr vor schwierige Aufgaben stellen und sehenswerte Treffer aus dem Rückraum erzielen. Auch Jonas Maier (im Bittenfelder Tor) wusste zu überzeugen. Er fischte den Gästen zwei schnelle Gegenangriffe weg, entschärfte gleich mehrere Würfe der Leipziger und strahlte Sicherheit aus. Prompt lagen die wilden Boys in der ersten Halbzeit meistens vorn. 1:0, 4:3, 7:5, 8:8, 12:11. „Wir hätten mit einem kleinen Polster in die Pause gehen können, ja, müssen!“ schätzte Trainer Markus Bauer, ein weiterer Weltmeister an der Seitenlinie, ein. Doch Yves Kunkel verwandelte eine Minute vor dem Pausenpfiff seinen dritten Siebenmeter (in doppelter Unterzahl) sehr sicher, zauberte Aivis „The Hammer“ Jurdsz die Lederkugel mit dem Pausenzeichen per Hüftwurf ins Bittenfelder Tor. So gingen plötzlich die Sachsen mit einer knappen Führung in die Kabine. Die Grün-Weißen bauten den Vorsprung nach dem Seitenwechsel kontinuierlich aus. 15:17, 16:20, 18:23. Sie wirkten in der Abwehr noch beweglicher, konnten die rote Karte gegen Benjamin Meschke (aufgrund eines groben Fouls) kompensieren, besaßen mit Milos Putera einen sicheren Rückhalt. Der Hexer hatte schon vor dem Seitenwechsel drei Siebenmeter der Gastgeber gehalten. In der zweiten Halbzeit verhinderte er weitere Gegentreffer, fing unter anderem einen Fernwurf von Dominik Weiß sicher, leitete den einen oder anderen Konter ein. Davon profitierte zuallererst Yves Kunkel mit seinen elf Treffern. Aber auch Franz Semper steuerte in der entscheidenden Phase der weiterhin hart umkämpften Auseinandersetzung vier Tore zum vierten Auswärtssieg bei. Die Begegnung war praktisch acht Minuten vor dem Schlusspfiff entschieden. Da hatten Niclas Pieczkowski, Yves Kunkel und Maximilian Janke die letzten leisen Hoffnungen der "Wild Boys", die zwischenzeitlich auf 20:23 Tore verkürzen konnten, mit weiteren Wirkungstreffern zerstört. Schließlich durften die vielleicht vierzig Schlachtenbummler der Leipziger den zehnten Saisonsieg feiern. Wer hätte das gedacht? Die Körperkulturellen werden wahrscheinlich auf dem angestrebten einstelligen Tabellenplatz überwintern. Markus Baur (Trainer TVB Stuttgart): „Wir haben uns heute selbst um den Lohn gebracht. Meiner Mannschaft kann ich für die Einstellung und dafür, wie sie den Kampf angenommen hat, keinen Vorwurf machen. Wir hätten mit einer Führung in die Halbzeit gehen können, aber drei vergebene Siebenmeter sorgen nicht gerade dafür, mit Selbstvertrauen in die Wurfaktionen zu gehen. Unsere Abschlussschwäche hat uns heute das Genick gebrochen. Leipzig war in der zweiten Halbzeit die bessere und abgeklärtere Mannschaft, aber das Ergebnis ist am Ende etwas zu hoch ausgefallen.“ André Haber (Trainer SC DHfK Leipzig): „Wir freuen uns riesig über den Sieg. In dem Spiel Stuttgart gegen Leipzig steckt immer viel Brisanz, denn wir waren schon zusammen in der zweiten Liga und sind im selben Jahr aufgestiegen. Es gibt daher zwischen beiden Vereinen viele Parallelen und wir haben in der Vergangenheit oft gegeneinander gespielt. Wir waren heute auf ein hartes Spiel eingestellt. Ich bin total zufrieden und stolz, wie meine Mannschaft in der zweiten Halbzeit verteidigt und nur noch zehn Gegentore zugelassen hat. Der Angriffsplan, den wir uns zurechtgelegt hatten, war sehr kräftezehrend und hat gut funktioniert, doch unsere Deckungsleistung war ausschlaggebend für den Erfolg. Jetzt haben wir sieben Tage Zeit, um uns auf Gummersbach vorzubereiten und wollen auch dieses Spiel gewinnen.“ Statistik: TVB Stuttgart gegen SC DHfK Leipzig 22:27 (12:13) Stuttgart: Maier, Sdunek; Schimmelbauer 1, Lobedank 1, Salger 3, Weiß 3, Schagen 4, Schweikardt 2, Späth, Baumgarten 2, Röthlisberger, Burmeister, Kretschmer, Orlowski 6, Pfattheicher Leipzig: Putera; Semper 5, Rojewski 1, Jurdzs 1, Krzikalla 1, Binder, Janke 1, Pieczkowski 2, Kunkel 11/5, Roscheck, Rivesjö, Strosack 2, Meschke 1, Milosevic 2 Zeitstrafen: Stuttgart 8 Min, Leipzig 14 Min Rote Karten: Schimmelbauer (Stuttgart/22. Min), Meschke (Leipzig/37. Min) Siebenmeter: Stuttgart 1/4, Leipzig 5/6 Zuschauer: 2251 Handballfans in der SCHARRena (ausverkauft) Quelle:

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