Auch Serien können mal reißen

02.03.2017 13:51
Am Aschermittwoch ist alles vorbei? Der SC DHfK Leipzig hatte bekanntlich die vergangenen vier Bundesligaspiele nicht gewonnen und obendrein die Turner und Polizisten aus Göppingen noch nie bezwungen. Am Aschermittwoch ist alles aus? Jedenfalls gehören die beiden Serien der Vergangenheit an: Die körperkulturellen Handballer haben Frisch Auf Göppingen mit einer souveränen Leistung und einem 29:23 (15:8) aus der Arena geworfen. Es gibt Handballfans, die würden behaupten, dass die Gastgeber die Auseinandersetzung von der ersten bis zur letzten Minute dominierten. Es gibt aber auch Krümelkacker, die würden der Aussage mit Ausnahme der ersten und letzten Minuten zustimmen. Am Anfang des Matches hatten nämlich Marcel Schiller und Zarko Sesum die Schwaben mit 1:3 Toren in Führung geworfen. Doch dann drehten die Sachsen allmählich auf. Vorneweg die Verteidigung mit einem herausragenden Jens Vortmann dahinter. Frisch Auf Göppingen gelang zwölf Minuten kein einziges Tor. Prompt bauten die einheimischen Männer das knappe 6:5 kontinuierlich aus. Aivis Jurdzs und Franz Semper hämmerten die Lederkugel aus dem Rückraum in den gegnerischen Kasten, auch Benjamin Meschke war selten (fair) zu stoppen und Christoph Steinert verwandelte alle Siebenmeter sicher. Die einheimischen Handballer lagen folgerichtig 12:5 beziehungsweise mit 15:8 Toren zur Pause vorn. „Wir hatten viel Tempo und Aggressivität in unseren Aktionen und eine sehr hohe Angriffseffektivität“, lobte Chefcoach Christian Prokop sein Kollektiv. Auch nach dem Seitenwechsel konnte CCCP zufrieden sein. Jens Vortmann hielt hinten seinen Kasten weiterhin sehr sauber und insbesondere Niclas Pieczkowski und Lucas Krzikalla bauten die Führung weiter aus. 20:13, 23:15, 25:16, 29:18. Die grün-weißen Handballer standen eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff der überzeugenden Schiedsrichter vom Dorff (aus der Nähe von Düsseldorf) als Sieger der Begegnung praktisch fest. Die Zuschauer in der stimmungsvollen Arena begannen schon, den siebten Heimsieg in Folge zu feiern. Zugegeben: Das Endergebnis hätte die spielerische Überlegenheit der Gastgeber noch deutlicher ausdrücken können. Doch den Schwaben gelangen in der Schlussphase des Matches durch Manuel Spät, Andreas Berg, Sebastian Heymann und Marco Rentscher fünf Treffer in Folge, so dass das Resultat im Rahmen blieb. Der SC DHfK Leipzig siegte schlussendlich mit 29:23 Toren völlig verdient. Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei... Statistik: SC DHfK Leipzig gegen FRISCH AUF! Göppingen 29:23 (15:8) SC DHfK Leipzig: Putera, Vortmann; Semper 5, Steinert 5/4, Rojewski 1, Jurdzs 2, Krzikalla 3, Janke 1, Binder 2, Pieczkowski 6, Sommer, Roscheck, Meschke 4, Becvar FA Göppingen: Prost, Rutschmann; Kneule 3, Späth 2, Heymann 2, Barud, Sesum 4, Kaufmann, Berg 4, Schiller 3/2, Pfahl 3, Rentschler 2/1, Halen Zuschauer: 3298 Handballfans in der ARENA Leipzig Schiedsrichter: vom Dorff/ vom Dorff Siebenmeter: Leipzig 4/4, Göppingen 4/3 Zeitstrafen: Leipzig 10 Min, Göppingen 6 Min Magnus Andersson (FA Göppingen): „Glückwunsch an Leipzig. Ich bin unglaublich enttäuscht über unsere Leistung. Wir haben gut angefangen und 1:3 geführt, doch dann geraten wir nach einigen vergebenen Chancen unter Druck und bekommen viel Stress in das Spiel. Ich habe nicht viel zu sagen, denn es war ein ganz verdienter Sieg für Leipzig und wir können jetzt nur zurück nach Göppingen fahren und weiter trainieren. Natürlich hatten wir mit dem Ausfall von Fontaine und den Knieproblemen von Lars Kaufmann etwas Verletzungspech, doch ich hoffe, meine Spieler verstehen die schwierige Situation.“ Christian Prokop (SC DHfK Leipzig): „Es war keine einfache Ausgangssituation für uns. Wir mussten zuletzt vier Auswärtsspiele nacheinander bestreiten und haben dadurch nicht gerade vor Selbstvertrauen gestrotzt. Doch wir wussten, dass wir in Lemgo eine starke Leistung gezeigt hatten und wollten heute so weitermachen. Im Jahr 2016 hatten wir die ARENA zu einer echten Heimfestung ausgebaut, das möchten wir auch 2017 wieder schaffen und heute sollte dafür der Grundstein gelegt werden. Wir haben zwar einen schlechten Start in die Partie hingelegt, doch das war auch schon der einzige Kritikpunkt. Meine Mannschaft hat intelligent gedeckt und eine Angriffseffektivität im Rückraum an den Tag gelegt, die ich selten so gesehen habe. Zuletzt hatte ich unseren Rückraum immens kritisiert, doch heute haben alle überzeugt und ein Franz Semper ist über sich hinausgewachsen. Ich bin nur mit der Leistung in den ersten und letzten fünf Minuten nicht zufrieden, doch darüber kann man heute hinwegsehen.“ Quelle: PM SC DHfK Handball

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