Begeisternder Kampf blieb ohne Lohn

27.03.2017 8:50
Begeisternder Kampf blieb ohne Lohn In einem sehr hochklassigen Zweitligaspiel hat der ASV Hamm-Westfalen den Meisterschaftsanwärter TuS Nettelstedt-Lübbecke am Freitagabend an den Rand einer Niederlage gebracht. Am Ende gingen die Westfalen aber erwartungsgemäß mit 26:28 leer aus – und rutschten nach dem 27. Spieltag wieder auf einen Abstiegsplatz ab. „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft und auf die gezeigte Leistung“, meinte ASV-Trainer Stephan Just nach Spielende. Dies sahen auch die knapp 2.000 Handballfans in der WESTPRESS arena so, die die Spieler um Kapitän Jakob Macke trotz der Niederlage mit viel Applaus bedachten. „Eine Punkteteilung wäre heute sogar verdient gewesen“, meinte Just weiter, dessen Mannschaft zunächst völlig ausgeglichen gestaltete. Nach mehr als 21 Minuten war es noch immer ein Duell auf Augenhöhe. Erst nach dem Ausgleich von Jan Brosch zum 8:8 gelang dem TuS durch drei Treffer in Folge die erste Drei-Tore-Führung (26.). Diese hatte bis zur letzten Minute der Halbzeit Bestand, doch mit einem Angriff in den letzten zehn Sekunden bot sich dem ASV noch die Chance, auch in Unterzahl zumindest auf zwei Treffer zu verkürzen. Doch der Angriff wurde zu früh abgeschlossen, der Ball landete noch einmal beim TuS, Nils Torbrügge reagierte schnell und warf ins verwaiste ASV-Tor. Damit ging es mit 10:14 in die Pause. Aber die von einer tollen Kulisse getragenen Gastgeber glaubten weiter an ihre Chance. Zwischen der 34. und 36. Minute gelangen drei Treffer in Serie. Beim Stand von 14:16 war alles wieder möglich. Auch vom erneuten 15:20-Rückstand wenig später ließen sich die ASVer nicht aus der Fassung bringen. Spätestens beim 20:22-Anschlusstreffer durch Joscha Ritterbach kochte die WESTPRESS arena. In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem einige Entscheidungen der Unparteiischen die Gemüter auf den Rängen wie selten erhitzten. Mehrfach bot sich der Mannschaft von Stephan Just die Chance, auf ein Tor heranzukommen. Aber erst in der 57. Minute gelang dies Christoph Neuhold. Auch beim Stand von 26:28 traf Neuhold in der Schlussminute per Heber über Peter Tatai, doch die Unparteiischen erkannten den Treffer nicht an, da Neuhold in den Kreis gesprungen sei. Somit bot sich dem Favoriten die Chance, den Sieg clever über die Zeit zu spielen. Nach einer sehenswerten Partie war TuS-Trainer Aaron Ziercke entsprechend erleichtert: „Ich bin froh, dass wir heute die zwei Punkte hier mitgenommen haben. Es war klar, dass Hamm nach den letzten Wochen stark aufspielen würde.“ So hätten das die Gastgeber auch „über weite Strecken wirklich gut gemacht“, so der Gästetrainer weiter. „Am Ende hat es sich dann zu einem richtigen Kampfspiel entwickelt, beide Mannschaften haben sich nichts geschenkt“, so Ziercke, dessen Mannschaft am Ende vielleicht etwas mehr Cleverness an den Tag legte. Aus Sicht von Stephan Just kam erschwerend hinzu, dass „bei Siebenmeterentscheidungen ein Ungleichgewicht zwischen den Mannschaften“ in dem übrigens insgesamt sehr fairen Aufeinandertreffen bestanden habe. Fakt ist jedenfalls: Während dem ASV nur zwei Siebenmeter zugesprochen wurden, durfte der TuS achtmal ran – und alle Würfe verwandelte Tim Remer bemerkenswert sicher. Björn Zintel dagegen traf einmal und verwarft kurz vor Ende der ersten Halbzeit. Durch die anderen Ergebnisse des Spieltags fiel der ASV wieder auf Rang 17 und damit den ersten Abstiegsplatz zurück. Bis zum sechs Ränge besser platzierten nächsten Heimgegner SG Leuterhausen (Freitag, 7. April, 19:15 Uhr) sind es nur zwei Zähler. Vor diesem Duell tritt der ASV am Samstag beim Dessau-Roßlauer HV an, als Tabellenzehnter ebenfalls ein direkter Konkurrent der Westfalen im Kampf um den Klassenerhalt. Statistik zum Spiel ASV Hamm-Westfalen: Storbeck, Doden – Blohme, Huesmann, Brosch (2), Fuchs (1), Fridgeirsson (5), Eggert, Macke (3), Ritterbach (7, 1/1), Gudat (1), Zintel (0/1), Höning (4), Neuhold (3) TuS Nettelstedt-Lübbecke: Tatai, Blazicko – Genz (5), Kaleb (3), Bechtloff, Grabarczyk, Gierak (2), Tauabo (1), Gruszka, Torbrügge (3), Koloper, Hövels (3), Remer (11, 8/8) Schiedsrichter: Julian Köppl und Dennis Regner Zuschauer: 1.922 Quelle: PM ASV Hamm-Westfalen

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