Das ging schnell. Nur zwei Tage, nachdem die Verantwortlichen des Zweitligisten SG BBM Bietigheim verkündet hatten, dass der am 30. Juni auslaufende Vertrag von Chefcoach Hannes Jón Jónsson nicht verlängert wird, präsentierten sie am Dienstag seinen Nachfolger. Hierbei handelt es sich um keinen Geringeren als Iker Romero. Der frühere Weltklasse-Handballer kommt vom Bundesligisten TSV Hannover-Burgdorf, wo er noch bis zum Saisonende als Co-Trainer tätig ist, nach Bietigheim-Bissingen. Dort unterschrieb der Spanier einen Drei-Jahres-Vertrag bis zum 30. Juni 2024.

Der heute 40-Jährige Romero könne, wie es auf der Internet-Seite seines zukünftigen Klubs hieß, „auf eine außerordentlich erfolgreiche Karriere als Spieler zurückblicken“. Über Stationen bei BM Valladolid und Ademar Leon (Spanischer Meister 2001) kam der Spielmacher zu BM Ciudad Real, wo er mit dem Europapokal der Pokalsieger seinen ersten internationalen Titel gewann. Von 2004 bis 2011 spielte Romero dann für den FC Barcelona, mit dem er acht Titel holte und unter anderem zweimal die EHF-Champions-League gewann. 2011 zog es den Basken dann in die Erste Bundesliga, wo er mit den Füchsen Berlin den DHB-Pokal (2014) und den EHF-Pokal (2015) gewann. Mit Spaniens Nationalmannschaft wurde Romero zudem 2005 Weltmeister und 2008 Olympia-Dritter. Seit 2017 assistiert er bei den Hannoveraner „Recken“ seinem Landsmann Carlos Ortega.

„Romero zeichnet sich nicht nur durch strukturiertes Arbeiten im Bundesliga-Bereich aus, sondern legt großen Stellenwert auf die Nachwuchsarbeit“, hieß es auf der Internet-Seite der Bietigheimer, auf der der Coach gelobt wurde: „Als A-Jugend-Bundesliga-Trainer und als Toptalente-Coach formte er in den vergangenen Jahren in Hannover viele Talente zu Bundesliga-Spielern.“ SG-Geschäftsführer Bastian Spahlinger erklärte in der Mitteilung: „Wir haben in den Gesprächen mit Romero früh gemerkt, dass wir sportlich und menschlich auf einer Wellenlänge liegen. Trotz aller Erfolge hat er immer seine Bodenständigkeit gewahrt, was sich auch in seiner Handballphilosophie widerspiegelt. Mit der Kombination aus fundiertem Handballfachwissen, viel Akribie, ausgeprägter Kommunikationsfähigkeit und einer starken Persönlichkeit bringt Romero beste Voraussetzungen für einen Top-Trainer mit.“

Auch SG-Sportdirektor Jochen Zürn war rundum zufrieden, wie seiner Aussage auf der vereinseigenen Internet-Seite zu entnehmen war: „Wir sind stolz, einen solchen Ausnahme-Handballer für uns zu gewinnen. Romeros Philosophie passt perfekt zur SG, er wird Jónssons gute Arbeit fortführen und neue Schwerpunkte setzen. Die Ausbildung und Weiterentwicklung von Talenten ist unser Weg, den wir hier in Bietigheim seit Jahren gehen. An der Seite erfahrener Eckpfeiler sollen unsere jungen Akteure zu Bundesligaspielern reifen. Romeros Spielidee, die sich durch einen strukturierten und temporeichen Handball auszeichnet, werden wir im Bundesliga- und Nachwuchsbereich adaptieren.“

Romero selbst wurde ebenfalls auf dem Internet-Auftritt des Zweitligisten wie folgt zitiert: „Ich freue mich sehr, künftig als Cheftrainer für die SG BBM Bietigheim zu arbeiten. In den Gesprächen mit der SG habe ich schnell gespürt, wie viel Teamspirit und Herzblut in diesem Verein steckt. Das familiäre und gleichzeitig professionelle Umfeld passt perfekt zu mir. Das Ganze gibt mir ein sehr gutes Gefühl, dass wir etwas Großes aufbauen können. Mit meiner Handball-Erfahrung, die ich als Spieler und in den letzten Jahren als Coach sammeln konnte, möchte ich meinen Teil zum Erfolg der SG beitragen.“