Auch im vierten Heimspiel der Saison bleibt der „Hexenkessel Mittelhessen“ unbezwungen. Denn Handball-Zweitligist TV 05/07 Hüttenberg behält am 8. Spieltag auch gegen den TuSEM Essen die Oberhand und gewinnt dank einer souveränen zweiten Hälfte am Ende deutlich mit 32:22 (14:9).

Der TVH legte einen Start nach Maß hin und führte nach knapp vier Minuten mit 4:0 als Youngster Phil Spandau einen erweiterten Gegenstoß gegen den ehemaligen Hüttenberger Dominik Plaue im Tor der Essener sicher verwandelte. Sein Gegenüber Yahav Shamir hatte inzwischen schon zwei freie Bälle der Rot-Weißen entschärft und vorne hebelten die Hüttenberger Jungs das Essener Abwehrbollwerk mit hohem Tempo und starken 1:1-Aktionen aus. Als der flinke Paul Kompenhans erneut mit einer schönen Finte den Durchbruch schaffte und auf 5:0 erhöhte, sah sich Essens Trainer Daniel Haase nach sieben Minuten zum ersten Mal gezwungen, die grüne Karte zu legen.

Und seine Ansprache schien zu wirken, denn prompt gelang den Gästen der erste Treffer durch Nils Homscheid und sie kamen nun etwas besser ins Spiel. Nach zehn Minuten hatte erneut der immer wieder gefährliche Homscheid auf 6:3 verkürzt. Die Essener fanden nun bessere Lösungen gegen Hüttenbergs offensive 3:2:1-Deckung und schienen auch in der Abwehr nun wacher. Dennoch hielten die Hausherren die Mannschaft von der Margarethenhöhe auf Abstand, obwohl Trainer Stefan Kneer angesichts der hohen Belastung der Englischen Woche viel wechselte und auch den Spielern Einsatzzeiten gab, die bisher noch nicht oft zum Zug gekommen waren. Aber die machten ihre Sache ordentlich und hatten vor allem in Torhüter Yahav Shamir einen Rückhalt, der immer mit einer wichtigen Parade zur Stelle war, wenn es darauf ankam.

So konnten sich die Mittelhessen bei ihrem Schlussmann bedanken, dass trotz sechs torloser TVH-Minuten auch nach 25 Minuten noch 11:7 von der Anzeigentafel leuchtete, als Shamir mit seiner fünften von insgesamt sechs Paraden in Durchgang Eins gegen den freien Felix Eißing zum wiederholten Male dafür sorgte, dass der TuSEM nicht näher herankam. Beim Stand von 14:9 ging es schließlich in die Pause.

TVH zieht nach der Pause davon

Die zweite Hälfte startete wie die erste: der TVH legte los wie die Feuerwehr und ehe Essen sich versah, waren die Hausherren nach nicht einmal drei Minuten auf 18:10 davongezogen. Beim 21:12 sah sich TuSEM-Coach Haase nach nicht einmal 37 Minuten erneut gezwungen, seine Mannschaft an die Seitenlinie zu bitten. Doch dieses Mal nützte das nichts. Zwar war der TVH-Express nach vorne erst einmal gestoppt, doch dank einer starken Abwehrarbeit mit einem noch stärkeren Yahav Shamir dahinter sorgten dafür, dass es für den TuSEM an diesem Abend nichts mehr zu holen gab. Vierzehn teils überragende Paraden, darunter auch zwei Siebenmeter und zahlreiche freie Bälle sowie eine Quote von 39 % gehaltener Bälle standen am Ende in der Statistik des Israelis, der wahrscheinlich der entscheidende Faktor dafür war, dass die 1.295 Zuschauer im gut gefüllten „Hexenkessel Mittelhessen“ einen über weite Strecken entspannten Abend erlebten. So konnte Trainer Kneer weiter munter durchwechseln und die Kräfte für das dritte Spiel dieser Woche am kommenden Sonntag in Hagen sparen. Der am Ende ungefährdete und verdiente 32:22- Heimsieg war das Resultat einer geschlossenen Mannschaftsleistung aus der jedoch Yahav Shamir herausstach.

Stefan Kneer (Trainer TVH): „Wir haben es uns heute so ähnlich vorgestellt: wir wollten gut ins Spiel starten, was uns mit dem 5:0-Lauf gelungen ist, auch wenn hier Yahav schon ein, zwei freie Bälle hält. Dass das nicht so weiter geht war uns auch klar. Wir hatten in der ersten Hälfte mehrere Situationen, in denen das Spiel kippen kann, Essen dann aber auch einige Freie verwirft oder wir den Abpraller bekommen. Gegen Ende der ersten Halbzeit haben wir es dann wieder geschafft, das Spiel auf unsere Seite zu ziehen. In der zweiten Hälfte wollten wir uns dann mehr durch einfache Tore für unsere gute Abwehrarbeit belohnen, was besonders in den ersten fünf Minuten super funktioniert hat.

Am Ende konnten wir dann im Hinblick auf die Englische Woche viel wechseln, um so Kräfte zu sparen für das Spiel in Hagen.“

TVH: Böhne, Shamir – Schwarz, Kirschner (5/1), Theiß (6), P. Ohl (3), L. Ohl (1), Zörb (1), Spandau (2), Rüdiger (1), Reichl (4), Haack (1), Klein (1), Kompenhans (4), Schreiber, Kuntscher (3)

TuSEM: Wipf, Plaue – Wilhelm (2), Göttler (5), Hermeling (3), Homscheid (5/2), Reimer, Eißing (1), Szczesny (1), Buschhaus, Weiß (1), Kostuj, Mast, Werschkull, Schoss (4)

Schiedsrichter: Jonas Zollitsch, Marvin Volkening 

Quelle: PM TV 05/07 Hüttenberg