EHF-Cup: MT stürmt mit Kantersieg ins Viertelfinale

02.04.2017 13:08
Die wichtigste Voraussetzung, um im EHF-Cup die Chance auf den Einzug ins Viertelfinale zu wahren, musste die MT Melsungen zunächst einmal selbst schaffen, nämlich gegen Riihimäen Cocks einen Sieg landen. Und das taten die Nordhessen auch prompt und fertigten die Finnen am Samstagabend vor 2.437 Zuschauern in der Kasseler Rothenbach-Halle mit 33:19 (15:8) ab. Dank des ebenfalls klaren Sieges von Helvetia Anaitasuna gegen den bis dato führenden Club Benfica Lissabon schließt die MT die Gruppenphase als Erster ab. Damit hat sie bei ihrer zweiten Teilnahme am EHF-Cup auch zum zweiten Mal nach 2015 den Sprung ins Viertelfinale geschafft. Nun hat das Roth-Team den Vorteil, gegen einen Zweiten einer anderen Gruppe spielen zu dürfen und geht somit einem Duell gegen einen deutschen Mitkonkurrenten zunächst aus dem Wege. Von Beginn an überzeugte die MT insbesondere in der Defensive und ließ in der ersten Hälfte lediglich fünf Feldtore der Gäste zu. Erfolgreichster Torschütze der Partie war Michael Allendorf (MT, 9/4 Tore) Arjan Haenen (MT) traf sieben Mal aus dem Feld. Für die Finnen traf Teemu Tamminen (4/3) am besten. Weiterhin ohne Marino Maric und Johannes Sellin, dafür aber wieder mit Johan Sjöstrand gleich zu Beginn in der Startaufstellung startete die MT motiviert und aufmerksam in die Partie. Beginnend in der Defensive, aber dennoch mit den ersten drei Treffern. Resultierend aus einem technischen Fehler, einem Block und einer Parade von Sjöstrand trafen vorn Michael Müller, Michael Allendorf per Siebenmeter und Timm Schneider mit einem verdeckten Schlagwurf aus der zweiten Reihe. Erst nach etwas mehr als fünf Minuten gelang Nico Rönnberg, ebenfalls per Strafwurf, mit dem 3:1 der erste Gästeerfolg. Es dauerte im Anschluss bis zur 14. Minute, ehe Viktor Kovalenko nach zwei weiteren Siebenmetertoren, diesmal jeweils durch Teemu Tamminen, mit dem 7:4 der erste Feldtreffer für die Finnen gelang. Melsungens Abwehr mit Felix Danner und Philipp Müller im Innenblock stand nahezu perfekt und ließ nicht die kleinsten Lücken offen. Das übertrug sich auf den Angriff, so dass da schon früh die Kabinettstücke ausgepackt wurden. Das 9:4 entsprang einem Kempa-Anspiel von Philipp Müller auf seinen Bruder Michael, das 10:4 bei angezeigter Passivität einem sehenswerten Abräumen von ganz links auf Arjan Haenen ganz rechts (18.). Dass Kovalenkos zweites Feldtor lediglich zum 11:6 führte, war zwei liegen gelassenen Tempogegenstößen von Allendorf geschuldet, der jeweils nach Sjöstrand-Paraden einmal den Innenpfosten anvisierte und im zweiten Versuch am finnischen Keeper Kirill Morozov scheiterte. An der drückenden Überlegenheit der Gastgeber änderte das nichts. Die bauten ihre Führung sukzessive aus und hätten schon zur Pause gut zweistellig führen können. Wenn nicht Morozov noch die eine oder andere starke Reaktion gezeigt hätte. Dem Spielfluss abträglich waren auch zwei Zeitstrafen gegen Felix Danner und Jeffrey Boomhouwer, die kurz vor dem Pausenpfiff für mehr als eine Minute zur doppelten Unterzahl führten. Ein Tor gelang den Cocks auch mit zwei Mann mehr auf dem Feld nicht. Dafür direkt nach dem Seitenwechsel, als es die MT mit einem zusätzlichen Feldspieler versuchte, den Ball verlor und der neu ins Spiel gekommene Torhüter Vitalii Shitsko übers gesamte Feld ins Netz traf. Ein Kunststück, das ihm kurze Zeit später Michael Müller und Arjan Haenen auf der anderen Seite nachmachten (20:10, 36.). Mit dieser ersten Zehn-Tore-Führung ließ es Melsungen dann erst einmal etwas ruhiger angehen, Riihimäen konnte durch Rönnberg auf 22:14 verkürzen (40.). Die Verschnaufpause dauerte jedoch nicht lange. Sjöstrand zeigte schier unglaubliche Reaktionen, Haenen machte mit seinem unerschöpflichen Wurfrepertoire und einer annähernd makellosen Trefferquote das Fehlen von Sellin vergessen. Boomhouwer traf nach anfänglicher Dejustierung auch und schraubte das Resultat auf 30:17 in die Höhe (52.). Die Finnen mühten sich nach Kräften, waren gegen den entfachten Sturmwirbel der Nordhessen vollkommen machtlos. Dener Jaanimaa und noch einmal Boomhouwer setzten schließlich die letzten Volltreffer zum auch in dieser Höhe verdienten Erfolg einer von Beginn an dominanten MT Melsungen, die sich mit diesem Sieg souverän für das Viertelfinale qualifizierte. Die Paarungen werden am Dienstag, 4. April, im EHF-Headquarter in Wien ausgelost. Stimmen zum Spiel Michael Roth: Nach dem Sieg heute werden wir jetzt auch versuchen, ins Final Four zu kommen. Wir haben gesehen, dass unsere Gruppe doch nicht so einfach war. Es war sogar sehr ausgeglichen mit drei sehr heimstarken Mannschaften. Das war jetzt das zweite richtig gute Spiel in Folge und die Mannschaft hat sich etwas freigespielt. Sie hat Lockerheit reinbekommen und die Bälle vorn auch wieder reingemacht. Wir hoffen jetzt auf den Gruppensieg und eine gute Auslosung. Die nächsten drei, vier Tage werden wir Vollgas geben und vor allem im athletischen Bereich trainieren, dann ist ein paar Tage Pause, um anschließend gestärkt und frisch in die nächsten Spiel zu gehen. Wir sind auch stolz, nun zum zweiten Mal ins Viertelfinale des Europacups vorgestoßen zu sein. Gintaras Savukynas: Gratulation an Melsungen zum Sieg und zum Weiterkommen in die nächste Runde. Alles Gute auch auf dem weiteren Weg ins Final Four. Unglücklicherweise konnten wir heute nicht so konkurrenzfähig auftreten wie wir gehofft haben. Melsungen hat seine Qualitäten ausgespielt. In meinen Augen hat die Unterstützung für das Heimteam sehr viel ausgemacht. Wir haben alles versucht, ein guter Gegner zu sein, konnten das aber heute nicht realisieren. Dener Jaanimaa: Wir haben gesehen, dass wir in dieser Gruppe niemanden unterschätzen durften. In Lissabon hatten wir nicht gut gespielt, so dass das heute ein kleines Finale für uns war mit der Verpflichtung, es zu gewinnen. Man hat gesehen, dass wir alle heute dazu bereit waren. Teemu Tamminen: Die Stimmung hier war fantastisch. Sonst spielen wir meist nur vor einigen hundert Zuschauern. Mit unserem Spiel können wir nicht zufrieden sein, dazu haben wir zu viele Fehler gemacht. Aber nochmal: es war klasse, hier in dieser Halle mit dieser Stimmung zu spielen. Statistik MT Melsungen: Sjöstrand (16 Paraden / 18 Gegentore), Villadsen (3 P. / 1 G.); Golla 1, Fahlgren, Danner 3, P. Müller 3, Boomhouwer 3, Rnic, Schneider 2, Allendorf 9/4, Jaanimaa 2, M. Müller 3, Haenen 7. Riihimäen Cocks: Morozov (6 P. / 16 G.), Alander (2 P. / 4 G.), Shitsko (1 Tor, 4 P. / 13 G.); Tuominen, Valo, Bachko 2, Safronii 1, Tamminen 4/3, Lukyanchuk 2, Syrjälä 1, Novoselov, Sjöman, Rönnberg 2/1, Nenita 1, Kovalenko 2, Kaliarovich, Tsitou, Silva 2. Schiedsrichter: Denis Bolic / Christoph Hurich (AUT); EHF-Delegierter: James Rankin (GBR) Zeitstrafen:4 – 6 Minuten (P. Müller 27:38, Boomhouwer 28:30 - Silva 24:13, Lukyanchuk 34:12, Tamminen 40:18) Strafwürfe: 4/4 – 6/4 (Rönnberg scheitert an Sjöstrand 9:19, Tamminen scheitert an Sjöstrand 27:40) Zuschauer: 2.437, Rothenbach-Halle, Kassel Die nächsten Spiele: Sa., 15.04.17, 19:00 Uhr, HSC 2000 Coburg – MT Melsungen, HUK-Coburg Arena Coburg Mi., 19.04.17, 20:15 Uhr, MT Melsungen – Fu?chse Berlin, Rothenbach Halle Quelle: PM MT Melsungen

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