Ein Remis mit Aufs und Abs

09.12.2024 11:17

Zur Halbzeit führten die Füchse Berlin noch mit sechs Toren Unterschied, am Ende war es gegen den SC Magdeburg ein 31:31-Unentschieden. Während die Halle tobte, legte der Hauptstadt-Club am Abend Einspruch gegen die Spielwertung ein.

In einem turbulenten Topspiel am 13. Spieltag der DAIKIN Handball-Bundesliga sicherten sich die Füchse Berlin einen Punkt gegen den SC Magdeburg. Ob das 31:31 (23:17) Bestand hat, ist jedoch abzuwarten. Der deutsche Vizemeister hat Einspruch gegen die Spielwertung eingelegt. Grund hierfür ist ein nicht gegebenes Tor aus der 39. Minute von Lasse Andersson, wobei der Ball aus Sicht der Füchse Berlin hinter der Linie war.

Rein sportlich ging es vor 9000 Zuschauern in der ausverkauften und stimmungsvollen Max-Schmeling-Halle gut los für die Gastgeber. Mathias Gidsel warf allein zehn Tore in Durchgang eins, welchen die Berliner mit 23:17 für sich entschieden. In der zweiten Halbzeit kam der Vorjahres-Meister besser auf und konnte schlussendlich auf Gleichstand stellen.

Mathias Gidsel brachte die Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle als Erster zum Aufspringen von ihren Plätzen. Der Olympiasieger vollendete den ersten Angriff zum 1:0 für die Füchse Berlin. Nach einem Magdeburger Treffer stellte Lukas Herburger am Kreis die Führung wieder her. Nach zweieinhalb Minuten gingen die Gäste aus Sachsen-Anhalt jedoch erstmals in Führung. Im Nachfassen glich Nils Lichtlein artistisch aus (7.), eine Parade von Dejan Milosavljev und ein Treffer von Hakun West av Teigum später führten die Hausherren. Weil Milosavljev gegen den Vorjahres-Torschützenkönig Manuel Zehnder Sieger im Siebenmeter-Duell blieb, konnte Gidsel die erste Zwei-Tore-Führung herstellen – 10:8 (15.).

Der Däne war es auch, der denselben Vorsprung erneuerte, indem er eine Zeitstrafe des Gegenspielers forcierte, und mit dem Rücken zum Tor dennoch traf. Erneut die Kombination Milosavljev-Parade und Gidsel-Treffer brachten die Füchse auf Plus drei. Ein schicker Pass von Lichtlein auf Tim Freihöfer, der einen Doppelschlag verbuchte, erhöhte die Führung zwischenzeitlich. Der genesene Lasse Andersson brillierte mit erst einem sehenswerten Anspiel auf av Teigum, der sechseinhalb Minuten vor der Halbzeit seinen dritten Treffer markierte. Daraufhin war der dänische Halblinke selbst erfolgreich. Weil er dabei im Gesicht getroffen wurde, sah Magdeburgs Christian O‘Sullivan die rote Karte. Mit einem 23:17 für die Füchse ging es in die Pausenkabine.

Nach dem Seitenwechsel waren die Gastgeber nicht mehr effektiv genug, der SCM kam schleichend heran. Freihöfer verwarf seinen ersten Siebenmeterversuch, Gidsel war nach elf Treffern erstmals nicht erfolgreich. In Berliner Unterzahl kamen die Magdeburger bis auf einen Treffer heran. Matthias Musche verwandelte nach knapp 40 Minuten den Nachwurf seines Siebenmeters zum 24:25 aus der Sicht seiner Mannschaft. Eine gute Abwehraktion der Füchse und ein Tor von Linksaußen Freihöfer verhinderten zunächst jedoch den Ausgleich, eine Viertelstunde vor dem Ende war es allerdings soweit – 27:27.

Andersson hatte mit einem Kraftwurf die passende Antwort auf den Gleichstand, es entwickelte sich mehr und mehr ein Spiel auf Messers Schneide. Nach einem erneuten Ausgleich setzte sich Matthes Langhoff im Eins-gegen-Eins stark durch. Wichtig war der Angriff nach 50 Minuten: er war bereits vom amtierenden Meister geklärt, doch Mijajlo Marsenic eroberte ihn am Boden liegend zurück und passte zu Fabian Wiede, der als Rechtsaußen einnetzte. In einer unfassbar spannenden Schlussphase parierte Lasse Ludwig im Füchse-Kasten eineinhalb Minuten vor der Endsirene, doch ein Fehler im Angriff kostete die höhere Führung. So glichen die Magdeburger bei noch einer knappen Minute zu spielen aus. Bei 18 Sekunden auf der Uhr nahm Berlins Coach Jaron Siewert die Auszeit, welche jedoch nicht zum Siegtreffer führte, es blieb beim 31:31.

Bereits an diesem Donnerstag geht es in der DAIKIN HBL weiter, erneut mit einem Heimspiel. Von 19 Uhr an gastiert der TBV Lemgo Lippe im Fuchsbau, Tickets sind noch erhältlich.

Trainer Jaron Siewert: „Wir kommen gut in die Partie, es steht Pari-Pari. Dann wechseln wir die Abwehr, bringen frische Kräfte rein und vorne im Angriff ist es ein flüssiges Spiel, wir kommen über das Tempo und kreieren freie Aktionen für Mathias und Lasse. Der Start in die zweite Halbzeit war ein emotionaler Dämpfer. Daraufhin wird es ein enges Spiel, wir bekommen die Abwehr nicht mehr geschlossen. Acht Tore in der zweiten Halbzeit sind ein bisschen wenig, da hat uns zum einen das Wurfglück gefehlt, zum anderen stand Magdeburgs Abwehr gut. Ärgerlich, dass wir die letzte Aktion nicht verwerten. Mit dem Punkt müssen wir leben, heute wäre mehr drin gewesen.“

Vorstand Sport Stefan Kretzschmar: „Die Atmosphäre war heute wieder überragend, die Fans standen hinter uns. Dieses Spiel hat gehalten, was es versprochen hat.“

Füchse Berlin: Ludwig (2 Paraden), Milosavljev (6); Wiede (1), Darj (1), Štrlek, Andersson (6), Lichtlein (3), Gidsel (11), Freihöfer (4), Thiel, Pichiri, Langhoff (1), Beneke, Herburger (1), av Teigum (3), Marsenic.

SC Magdeburg: Hernandez Ferrer (6 Paraden), Portner; Musche (7), Zehnder (3), Zechel, Kristjansson (5), Petterson (2), Serradilla Cuenca, Hornke, Weber, Lagergren (3), Mertens (4), Saugstrup (5), O’Sullivan (1), Daamgard, Bergendahl (1).



Quelle: PM Füchse Berlin






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