Flensburger Arbeitssieg gegen starkes Schlusslicht

09.03.2015 9:40
Die SG Flensburg-Handewitt ist zumindest vorübergehend wieder auf den dritten Platz der DKB Handball-Bundesliga gesprungen. Sie schlug den Neuling SG BBM Bietigheim mit 31:25 (12:13). „Mit den beiden Punkten bin ich natürlich zufrieden, und ich muss auch den Gast für sein Spiel loben“, sagte SG Trainer Ljubomir Vranjes in der Pressekonferenz. „Aber für die Zukunft und speziell den THW Kiel wird diese Leistung nicht genügen. Wir brauchen mehr Explosivität in unsere Körper.“ In Flensburg geht man auch bei schönem Frühlingswetter zum Handball. Die FLENS-ARENA war glatt ausverkauft. Die ersten Akzente auf dem Spielfeld setzten die Keeper. Mattias Andersson fand gleich den Einstieg in die Partie, und Darko Stanic nervte die SG Schützen. Nach acht Minuten hatten die Statistiker bereits acht Paraden für den Serben notiert. Zunächst hatte offenbar nur Johan Jakobsson das richtige Wurf-Konzept. Zumindest formierte sich die 6:0-Abwehr auf Anhieb. So war es die Bietigheimer Bank, die als erste intervenierte – beim 5:3 für die SG. Die offensiv eingestellte Gäste-Deckung plus Torwart bereiteten den Hausherren weit mehr Probleme, als ihnen lieb war. Zudem zeigten sich die Süddeutschen in ihrem Angriffsbemühungen nun zielstrebiger und konsequenter im Abschluss. Beim 6:5 vereitelte Mattias Andersson mit einem gehaltenen Siebenmeter noch den Ausgleich, doch Marco Rentschler legte gleich nach. Die SG kombinierte bisweilen über Thomas Mogensen, der den am Kreis eingelaufenen Drasko Nenadic mustergültig bediente. Doch insgesamt ließ der Favorit zu viele Bälle liegen. „Wir hatten einen Mattias Andersson, doch das Torhüter-Duell hat in der ersten Hälfte Darko Stanic gewonnen“, meinte Ljubomir Vranjes. So entwickelte sich nicht nur eine Partie auf Augenhöhe, der weitgereiste Gegner sorgte mit dem 10:12 sogar für Staunen auf den Rängen. Lasse Svan besetzte nun den rechten Flügel. Auch Jakob Macke und Lars Kaufmann mischen mit. Ljubomir Vranjes packte seine grüne Karte auf den Kampfrichter-Tisch, um in einer Unterbrechung die Nachlässigkeiten abzustellen. Der Pausen-Rückstand ließ sich aber nicht mehr vermeiden. Lars Kaufmann schaffte mit einem flachen Geschoss zwar das 12:12, Christian Schäfer brachte aber die Bietigheimer mit einem gekonnt ausgeführten Strafwurf erneut in Führung. Die SG kam mit Schwung aus der Kabine, schloss ihre Angriffe nun fast durchweg mit einem Tor ab, doch auch das Schlusslicht traf munter. Vor allem Robin Haller ließ das eine oder andere Raunen durch das Rund wandern. Sein 15:17 verstärkte die Ungewissheit. Es hieß kühlen Kopf bewahren. So wie Thomas Mogensen, der zum Anschlusstreffer durch düste. Oder wie Kevin Møller, der einen Siebenmeter von Christian Schäfer parierte. Die SG startete nun verstärkt ihre Gegenstöße, Lasse Svan feierte das 18:17. Endlich mal wieder ein Vorsprung! „45 Minuten lang war das die beste Leistung meiner Mannschaft in dieser Saison“, bilanzierte BBM-Coach Hartmut Mayerhoffer. „Vor allem die Abwehr hat gut funktioniert. Dann erhöhte sich leider die Fehler-Quote im Angriff. Vielleicht hatte der eine oder andere Spieler Angst vor der eigenen Courage.“ Die SG schwamm sich zunehmend frei. Anders Eggert von der Siebenmeter-Linie, Lars Kaufmann mit Macht aus dem Rückraum – das 21:18 war der erste Drei-Tore-Vorsprung. Bietigheim reagierte mit einem Team-Timeout. Thomas Mogensen sah sich nun mit einer sehr engen Deckung von Julius Emrich konfrontiert, was sofort Ljubomir Vranjes auf den Plan rief. Die taktische Maßnahme der Bietigheimer sorgte für eine Rhythmus-Störung – aber auch nicht mehr. Der feine Wackler von Ahmed Elahmar zum 24:20 war nur ein Vorgeschmack auf das, was die nächsten Minuten bringen sollten: eine Gala von Anders Eggert, der seine Trickkiste weit öffnete und den SG Express bis zum 29:21 anführte. Die „Hölle Nord“ war aus dem Häuschen, die beiden Punkte eingefahren. „Die erste Hälfte war sicherlich etwas zäh, ich sehe aber auch viele positive Dinge“, schloss SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke. „Wir waren ausverkauft, und hatten diesmal rund 1000 Kinder zu Gast, die den Altersdurchschnitt in der FLENS-ARENA ganz kräftig nach unten gedrückt haben.“ Quelle: DKB Handball Bundesliga/SG Flensburg-Handewitt

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