Füchse schlagen Tabellenführer Flensburg

16.04.2017 20:04
Die Füchse Berlin haben die SG Flensburg-Handewitt mit 34:32 (16:17) besiegt. Vor 9.000 Zuschauern erwischten die Gäste aus Flensburg den besseren Start und lagen über weite Strecken der ersten Halbzeit vorn. Doch die Berliner drehten in den letzten fünf Spielminuten noch einmal auf und konnten vor allem auf Silvio Heinevetter und Petar Nenadic bauen. Die besten Werfer der Füchse waren Petar Nenadic mit neun und Hans Lindberg mit acht Treffern. Zum Topspiel des Osterwochenendes war die SG Flensburg-Handewitt bei den Füchsen Berlin in der Max-Schmeling-Halle zu Gast. Anwurf hatten die Hauptstadthandballer, den ersten Treffer setzte jedoch die SG. Nach einem Berliner Ballverlust traf Holger Glandorf zum 0:1. Die Füchse brauchten einige Minuten, um ins Spiel zu kommen. So stellte Jim Gottfridsson auf 1:3 (5.). Dann hatten sich die Gastgeber langsam stabilisiert. Paul Drux ließ bei seinem Hüftwurf die Flensburger Abwehr alt aussehen, Tönnesen holte seinen Rückraumhammer heraus und Hans Lindberg war sicher vom Siebenmeterstrich, sodass das Spiel beim 4:4 (11.) wieder ausgeglichen war. Mit seinem zweiten Treffer sorgte Paul Drux gut eine Minute später für die erste Berliner Führung beim 5:4. Doch dann schien die Mannschaft von Velimir Petkovic den Faden zu verlieren. Es schlichen sich erneut einfache Fehler ein, Flensburg agierte sowohl in der Abwehr als im Angriff jedoch konzentriert und legte vor allem dank der einfachen Gegenstoßtore einen 6:0-Lauf hin. Rasmus Lauge netzte zum 5:10 (20.) ein. Langsam trug die Auszeit von Velimir Petkovic Früchte. Der eingewechselte Steffen Fäth traf zum 7:11, Stochl, der nun für Heinevetter den Berliner Kasten hütete, parierte und Fabian Wiede sorgte für das 8:11 (23.). Um den Fluss der Füchse zu unterbrechen, zog nun Ljubomir Vranjes die grüne Karte. Die Berliner arbeiteten weiter geduldig und ließen dem Tor von Lasse Svan von Rechtsaußen zwei eigene Treffer folgen. Erst netzte Fäth ein, dann verwandelte Petar Nenadic nach einem Steal seinen Konter zum 10:12. Auf die schnellen Treffer der Berliner hatte die SG Flensburg-Handewitt allerdings stets eine Antwort parat. Hans Lindberg schaffte nach einer Parade von Petr Stochl den Anschluss beim 13:14. Es dauerte aber nur wenige Sekunden bis Toft Hansen zum 13:15. Die letzten Minuten der ersten Halbzeit waren durch ein hohes Tempo geprägt. Vor dem Pausenpfiff übernahm Fabian Wiede Verantwortung und brachte seine Mannschaft mit einem Doppelschlag auf 16:17 heran. In Durchgang zwei war Silvio Heinevetter zurück im Füchse-Tor. Nach einem Lattentreffer durch Petar Djordjic, glich Hans Lindberg zu 17:17 aus, Lauge legte allerdings umgehend nach. Kresimir Kozina ließ die Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle staunen, als er vom Kreis den Ball mit viel Gefühl an Andersson vorbeibrachte. Die Berliner Abwehr mit Drasko Nenadic und Jakov Gojun im Mittelblock zeigte sich nach dem Wiederanpfiff wesentlich aggressiver und beweglicher. Nach einem Berliner Ballbesitz hatte Hans Lindberg die Chance, die Füchse sogar wieder in Führung zu bringen, scheiterte vom Punkt jedoch an Andersson. Auch Paul Drux scheiterte. Nach einer starken Parade von Heinevetter traf Lindberg dann von außen im dritten Anlauf zum 19:18 (36.). Erst machte Jacob Heinl den nächsten Treffer für die Flensburger, dann musste er nach einem Foul an Kozina für zwei Minuten auf die Strafbank. Nenadic nutzte den Raum und kurz darauf legte Kozina nach einem gehaltenen Ball durch Heinevetter zum 21:19 nach. Wieder vollzählig holte Holger Glandorf einen Siebenmeter heraus, den Heinevetter allerdings nicht ins Tor ließ. Die Flensburger blieben in Ballbesitz und Petar Djordjic sorgte für das 21:20 (41.). Beide Mannschaften kämpften weiter um jeden Zentimeter und so gab es den nächsten Siebenmeter für die Füchse, dieses Mal war Hans Lindberg wieder erfolgreich. Die Tore fielen nun auf beiden Seiten wieder im Wechsel. In doppelter Unterzahl kassierten die Berliner zwei Tore, Flensburg glich wieder zum 24:24 (45.) aus und ging durch einen Treffer von Djordjic erneut in Front. Dem 24:26 (48.) ließ Petkovic eine Auszeit folgen. In einer Überzahl, Karlsson erhielt eine Zeitstrafe, schafften die Gastgeber wieder den Anschluss. Erst zauberte Petar Nenadic den Ball ins Tor, dann verwandelte Hans Lindberg den nächsten Siebenmeter zum 26:27. Es waren noch zehn Minuten zu spielen, die Vranjes zog die grüne Karte, doch nach einer Parade von Silvio Heinevetter und dem anschließenden Treffer von Kozina war es wieder ausgeglichen. Zwei unglückliche Situationen auf Füchse-Seite hatten das 27:29 zur Folge. Entschieden war allerdings noch nichts, was beiden Mannschaften anzumerken war. In der 53. Minute gelang Petar Nenadic, dem entscheidenden Mann im Berliner Angriff in dieser Phase, das 28:29. Vier Minuten später stand es nach einem Treffer von Fabian Wiede 29:30 und Elisson machte nach einem Ballgewinn den Ausgleich zum 30:30 (57.). Ljubomir Vranjes nahm seine dritte Auszeit, doch die Berliner hatten das Glück auf ihrer Seite. Sie holten sich den Ball und Elisson traf per Gegenstoß zum 31:30. Heinevetter hielt den Wurf von Lasse Svan und Petar Nenadic legte zwei Minuten vor dem Ende das 32:30 nach. Auf der Gegenseite holten Jakobsson einen Siebenmeter raus, den Mahé verwandelte. Es stand 32:31 und noch 90 Sekunden waren zu spielen. Fabian Wiede traf, Heine hielt erneut und die Füchse hatten die besten Karten für einen Doppelpunktgewinn. Die Halle tobte und 38 Sekunden vor dem Ende gab es das letzte Füchse-Time-Out. Die Berliner holten noch einen Siebenmeter heraus, Lindberg traf und das Spiel war entschieden. Am Ende stand es 34:32. „Flensburg ist die Mannschaft, die den besten Handball in der Bundesliga spielt. Meine Freude ist deshalb umso größer über diesen Sieg. Mit etwas Glück sind wir in der ersten Halbzeit nach den fünf Toren Rückstand zurück ins Spiel gekommen und lagen dann nur noch mit einem Tor Abstand hinten“, so Velimir Petkovic nach dem Spiel. „Eine der besten Mannschaften Deutschlands und auch Europas wusste in den letzten vier bis fünf Minuten nicht mehr, was sie spielen soll. Das ist großartig. Dieser Sieg gegen so einen großen Gegner gibt uns viel Selbstvertrauen für den Saisonendspurt in der Liga und auch im EHF-Pokal. Wir haben mit diesem Erfolg gezeigt, dass wir gegen einen großen Gegner gewinnen können und das weiß jetzt auch jeder in meinem Team“, ergänzte der Füchse-Coach. „Ein Riesenkompliment geht auch an die Zuschauer. Sie haben uns getragen und die Atmosphäre ist mit dafür verantwortlich, dass wir rangekommen und dann auch in Führung gegangen sind“, sagte Volker Zerbe. Quelle: PM Füchse Berlin

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