Gute Erinnerungen an Kornwestheim – HSG Konstanz II wieder krasser Außenseiter beim Ligaprimus

02.03.2017 9:04
Nach einer kurzen Spielpause über Fastnacht hat das Perspektivteam der HSG Konstanz am Samstag mit der Partie bei Oberliga-Tabellenführer SV Salamander Kornwestheim das wohl einfachste Spiel der Saison vor der Brust. Zu groß ist die Dominanz des designierten Drittliga-Aufsteigers. 21 Spiele, 19 Siege, nur ein Unentschieden und eine Niederlage bei einem Torverhältnis von satten plus 110 Toren sowie bereits neun Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten verdeutlichen die Überlegenheit des letztjährigen Drittligisten. Zu verlieren hat das nach wie vor ersatzgeschwächte Team der HSG Konstanz II beim vom Dänen Hans Christensen trainierten Ligaprimus somit nichts. Allerdings: die erste und bislang einzige Niederlage des Spitzenreiters geht auf das Konto – von Konstanz! Damals, am 22. Oktober des vergangenen Jahres, spielte sich das Team um Mannschaftskapitän Benjamin Schweda, Maximilian Wolf, Manuel Both und Samuel Wendel in einen regelrechten Rausch und feierte einen ebenso souveränen wie deutlichen 31:24-Sieg. Mut und die Gewissheit, dass vieles möglich ist, manchmal sogar das scheinbar Unmögliche, strahlt Trainer Gabor Soos so schon aus, wenn er auch betont, dass sich die Personalsituation im Vergleich zum damaligen Husarenstreich leider deutlich verschlechtert hat. Kreisläufer Manuel Both fehlt ihm in der Abwehr und im Angriff und dazu müssen Philipp Kunde und Jonas Löffler weiter pausieren, auch wenn bald das Comeback der beiden jungen Talente erwartet wird. „Wir waren in der Abwehr und mit Max Wolf im Tor schon stark, dazu hat Benjamin Schweda im Eins-gegen-Eins und im Zusammenspiel mit dem Kreis ein tolles Spiel gemacht“, erzählt Soos nachdem er sich das Video noch einmal angesehen hat. In der kurzen Pause konnte seine dezimierte Mannschaft, die erneut mit einigen aus Bittenfeld nachreisenden A-Jugendlichen verstärkt werden wird, in einigen guten Trainingseinheiten neue Kräfte für den harten Kampf gegen den Abstieg aus der vierhöchsten Liga sammeln. „Wenn wir eine gute Abwehr hingestellt bekommen und unsere Torhüter gut drauf sind können wir immer überraschen“, ist sich der HSG-Coach sicher. Allerdings ist ihm bewusst, welch schweren Gang gegen einen sicherlich hochmotivierten Gegner seine blutjunge Mannschaft erwartet. Kornwestheim gelang es, nachdem man in der letzten Saison noch die erste Mannschaft der HSG in der 3. Liga zu Hause mit 33:27 deutlich bezwingen konnte und einen mehr als unglücklichen Abstieg nur aufgrund der verlorenen direkten Vergleiche mit zwei anderen punktgleichen Mannschaften verkraften musste, nahezu das gesamte Drittliga-Team zusammenhalten. Soos: „Kornwestheim spielt einen guten Handball, mit viel Tempo und einem sehr gefährlichen Rückraum. Mit diesem Kader ist es keine Überraschung, dass sie ganz vorne stehen.“ Dass beim SVK bereits jetzt schon alle Planungen auf die 3. Liga ausgerichtet sind, lässt sich auch an zwei spektakulären Verstärkungen für die erwartete direkte Rückkehr in die Drittklassigkeit ablesen. Neben dem vielseitig einsetzbaren Rückraumspieler und Linksaußen Christian Wahl von Zweitligist Neuhausen konnte Kornwestheim mit Kreisläufer Julius Emrich von der SG BBM Bietigheim einen weiteren echten Hochkaräter aus der 2. Bundesliga verpflichten. So klar wie die Ziele beim nächsten Gegner sind, so klar sind sie auch bei der Konstanzer Zweitliga-Reserve: der Klassenerhalt soll in einer schwierigen Saison mit großen Personalproblemen in den letzten Partien mit aller Macht sichergestellt werden. „Wir haben alle Chancen“ gibt sich Gabor Soos zuversichtlich und fest entschlossen, „die nächsten Wochen werden entscheidend. Wir stehen vor ganz wichtigen Heimspielen, der Kader wird sich dann langsam füllen und wir sind immer für Punkte gut, auch am Samstag – sofern wirklich alles zusammenpasst.“ Denn, und das hat er als größten Schwachpunkt bei seinem sehr jungen Team ausgemacht, die Konstanz fehlt. Neben großen Siegen kassierte die HSG II überraschende Niederlagen. „Das verläuft bei uns alles in Wellen“, weiß Soos zu berichten, „mal sind wir ganz oben mit unserer eigenen Leistung, mal ganz weit weg von unserem eigentlichen Leistungsvermögen.“ Sechs Jahre lang ist er nun Trainer bei der HSG Konstanz und hat ausschließlich Aufstiege feiern dürfen. Damit dies so bleibt, wird er, wie die Spieler, alles unternehmen. „Einen Abstieg möchte ich auf gar keinen Fall, das wollen wir alle nicht. Wir wollen das unbedingt schaffen und wir werden es schaffen.“ Quelle: PM HSG Konstanz

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