HSG Konstanz schlägt sich selbst: „Sind noch nicht auf dem Niveau, auf dem wir sein sollten“

17.09.2018 8:53
Die knappe Niederlage gegen Pfullingen lag der HSG Konstanz schwer im Magen. (Foto: Michael Elser)
3. Liga: HSG Konstanz – VfL Pfullingen 28:29 (10:14) Da kauerten sie wie ein Häufchen Elend auf oder nahe der Auswechselbank, die Akteure der HSG Konstanz. Fabian Wiederstein lag mit weit ausgebreiteten Armen irgendwo auf dem Spielfeld, nachdem er zuvor, geschwächt durch eine schwere Erkältung, alles aus sich herausgeholt hatte. Am Ende hat es nicht gereicht. Gerade hatte die HSG Konstanz eine ganz bittere, aber am Ende auch verdiente 28:29 (10:14)-Niederlage gegen einen stark aufspielenden VfL Pfullingen einstecken müssen. Jeder Konstanzer wusste: An diesem Abend hat man sich selbst geschlagen. Mit einer „richtig schwachen ersten Halbzeit“, so HSG-Cheftrainer Daniel Eblen und einer über die gesamte Spielzeit lausigen Chancenverwertung, die Pfullingen zahlreiche einfache Treffer über den Gegenstoß erlaubten. Eine Spezialität, die die Schwaben unter ihrem neuen Trainer Frederick Griesbach mit ihrer auf Ballgewinne ausgelegten, sehr offensiven Abwehr zelebrieren. Konstanz tat sich in der ersten Halbzeit im Angriff extrem schwer – und doch waren viele freie Chancen vorhanden. Allerdings: Viele landeten in den Fängen des starken, erstligaerfahrenen VfL-Schlussmanns Magnus Becker. Einige Male musste er aber gar nicht viel tun, denn die HSG-Schützen wirkten überhastet und nervös in ihren Abschlüssen. Es benötige dann sogar einen Siebenmeter für Pfullingen, der den Bann nach sechs torlosen Minuten brach. Eine halbe Minute später konnte auch die HSG ihren ersten Torerfolg verbuchen. Darauf folgte die kalte Dusche für die Gastgeber. Niklas Roth stellte auf 5:2 für den VfL (11.), Lukas Lust erhöhte wenig später gar auf 9:3. Zweimal Michel Stotz rettete der HSG zumindest die Chance für Durchgang zwei und verkürzte kurz vor der Halbzeit auf 10:14. „Die Kaltschäuzigkeit, die man für solche Spiele braucht, war einfach nicht vorhanden beziehungsweise zu schwach ausgeprägt“, sagte Eblen, denn, so der A-Lizenzinhaber, „wir hatten schon unsere Möglichkeiten.“ Doch im ersten Durchgang zogen seine Schützlinge viel zu selten in die durchaus vorhandenen Lücken im Deckungsverbund der Gäste. Nach dem Seitenwechsel wurde dies langsam besser. Wieder Stotz verkürzte auf 13:15 (35.) – und die Schänzlehölle kochte und bot eine klasse Derbystimmung. Auch, weil der Unmut auf der Tribüne über die beiden jungen Schiedsrichter von Minute zu Minute wuchs. Insgesamt 22 Strafminuten inklusive einer Roten Karte für die dritte Zeitstrafe von VfL-Rückraumspieler David Wittlinger sprachen die Unparteiischen in einem keineswegs unfairen Match aus. Nach 42 Minuten war die HSG Konstanz dennoch bis auf ein Tor dran, den Ausgleich konnte ein ebenso wie Tom Wolf und Fabian Wiederstein angeschlagener Paul Kaletsch schließlich nach 50 Minuten besorgen. Eblen: „In der zweiten Halbzeit war mehr Pfeffer und Mut in Richtung Tor erkennbar.“ Aber das alte Problem blieb. „In der Nahwurfzone waren wir schwach“, gestand der 43-Jährige. Als Paul Kaletsch, zuvor trotz schwerer Erkältung einer der Besten und zweitweise in Manndeckung genommen, mit zwei Siebenmetern scheiterte, sah sich sein Team wieder mit einem Drei-Tore-Rückstand konfrontiert. Eine packende, intensive Partie bog nun in eine dramatische Schlussphase ein. Denn drei Treffer in Folge mit einer wahren Energieleistung brachten eineinhalb Zeigerumdrehungen vor Schluss den Ausgleich: 27:27 durch Tom Wolf. Die HSG hatte nun sogar die Chancen zur Führung und zum Sieg, scheiterte aber wieder an Magnus Becker und am Block des VfL – aber vor allem an sich selbst. Pfullingen nutzte die Fehler zum Gegenstoß, zur Entscheidung und zum Coup am Bodensee. Eblen: „Wir dürfen nicht alles auf die Abschlüsse schieben und erkennen die gute Leistung des Gegners an. Da muss alles stimmen und das hat es nicht, auch nicht in der Defensive.“ Für Eblen ein Versagen des Kollektivs. „Wir haben zu lange gebraucht, um uns auf das Pfullinger Abwehrsystem einzustellen. Das war zu wenig. Wir sind noch nicht auf dem Niveau, wo wir sein sollten.“ Am Samstag, 20 Uhr, steht der HSG Konstanz im nächsten Heimspiel in der Schänzle-Sporthalle mit der TGS Pforzheim die nächste schwere Aufgabe bevor. „Wir tun alles dafür, dass es dann wieder besser aussieht“, kündigt der HSG-Coach eine intensive Analyse und Trainingswoche an. HSG Konstanz: Maximilian Wolf, Simon Tölke (Tor); Michel Stotz (3), Fabian Schlaich (3), Tom Wolf (1), Fabian Wiederstein (2), Paul Kaletsch (11/6), Felix Krüger, Fabian Maier-Hasselmann, Joschua Braun (2), Tim Jud (3), Tim Keupp, Samuel Wendel (3), Samuel Löffler. Zuschauer: 850 in der Schänzle-Sporthalle Konstanz. Schiedsrichter: Marvin Cesnik und Jonas Konrad. Das nächste Heimspiel: 22. September, 20 Uhr: HSG Konstanz – TGS Pforzheim Weitere Informationen unter: www.hsgkonstanz.de Quelle: PM HSG Konstanz

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