HSG Konstanz voll auf Augenhöhe mit Pfadi Winterthur

12.08.2021 17:40
Foto: Peter Pisa

Mehr als das erfüllte die HSG Konstanz beim knappen 26:28 (11:12) gegen Pfadi Winterthur. Über weite Strecken war gar die HSG die bessere und spielbestimmende Mannschaft. Von Freitag bis Sonntag ist sie nun beim S-Cup in Altensteig aktiv und trifft dort am Freitag um 19 Uhr zum Auftakt auf den Erstligisten HBW Balingen-Weilstetten.

 

Für das stets brisante Derby gegen den Bundesligisten von der Schwäbischen Alb scheint die HSG mit stetiger Weiterentwicklung in den letzten Wochen gut gerüstet. War Konstanz zu Beginn der Vorbereitung gegen Pfadi Winterthur über weite Phasen des Spiels in Rückstand – teilweise mit bis zu sechs Toren – und konnte die Partie erst gegen Ende ausgeglichener gestalten, so war das zweite Kräftemessen mit den im Europapokal gesetzten Eidgenossen komplett auf Augenhöhe. Vielmehr bestimmte die HSG mit ihrem wieder von deutlich mehr Geschwindigkeit und Energie geprägten Tempohandball über weite Strecken die muntere Begegnung. Auf 9:6 stellten die Gastgeber auch ohne Fynn Beckmann, Niklas Ingenpaß, Carlos Marquis, Christos Erifopoulos und Moritz Ebert.  „Wir waren gut eingestellt und haben und gut reingearbeitet“, bilanzierte Jörg Lützelberger. „In der ersten Halbzeit hatten wir noch ein paar Situationen, in denen wir vorne wie hinten nicht 100 Prozent konsequent waren, vorne fast noch mehr.“ Immerhin 16 Paraden durfte sich Pfadi-Keeper Yahav Shamir notieren.

 

Als zu verhalten und noch nicht einsatzfreudig genug was die Durchbruchsräume angeht beschrieb der HSG-Coach seine junge Mannschaft. „Gegen eine offensive Abwehr muss man sich manchmal reinwerfen“, erklärte er. Im weiteren Spielverlauf gelang dies gegen sich beständig wechselnde Abwehrformationen des Gegners – vom 6:0 zum 3:2:1 –  immer besser. Allen voarn Tim Bornhauser setzte sich gegen die Mannschaft seines Bruders Kevin Jud immer wieder schön durch. Allerdings wurde der immer besser werdende Spielfluss der Gelb-Blauen ab der 25. Minute zusehends durch sich häufende strittige Entscheidungen der Unparteiischen, die von den Fans mit viel Unverständnis aufgenommen wurden, erschwert. Lützelberger: „Ich muss meiner Mannschaft Respekt zollen, dass sie auch diese mentale Herausforderung angenommen hat. Wir waren heute näher dran als im ersten Spiel. Ich habe zwei mindestens gleichwertige Mannschaften gesehen. Die Jungs haben das gut gemacht und es hat nicht viel gefehlt, ein wirklich schwieriges Spiel sogar zu gewinnen.“

 

Konstanz hatte die Führung in einer Phase abgegeben, als es zwischenzeitlich nach einem von einem lauten Schrei begleiteten Foul an Michel Stotz einige Minuten ohne Kreisläufer auskommen musste. Als der gute Kreisspieler der HSG, der mit fünf Treffern erfolgreichster Torjäger war, zurückkam, war die HSG immer wieder dran. Etwa auf 20:21 als kurz zuvor Maximilian Wolf einen Siebenmeter entschärft hatte. Zum Sieg fehlte der HSG wahrlich nicht viel, sodass Lützelberger trotz knapper Niederlage ein grundsätzlich positives Gesamtbild mitnehmen konnte. „Ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir in der Analyse des Spiels und die Spieler untereinander über die Dinge sprechen sollen, die wir in der Hand haben und besser machen können. Das gleiche werde ich auch tun.“

 

Der Blick geht ohnehin schnell nach vorne, denn nach nur einem Tag Pause kommt es im Rahmen des S-Cups in Altensteig zum immer emotionalen und heiß umkämpften Derby gegen Erstligist HBW Balingen-Weilstetten. Groß ist die Vorfreude auf das Wiedersehen mit den beiden Ex-Konstanzern Fabian Wiederstein und Gregor Thomann und einen Vergleich mit einem starken Kontrahenten. In über jeweils zweimal 30 Minuten ausgetragenen K.o.-Spielen ergibt sich der weitere Spielplan aus den Resultaten. Neben den Erstligisten Wetzlar, Stuttgart und Balingen sind mit den Eulen Ludwigshafen und Bietigheim zwei Zweitligisten sowie die Lokalmatadoren Albstadt und Altensteig mit dabei. Jede Mannschaft wird pro Tag ein Spiel absolvieren. „Ich gehe davon aus, dass meine Mannschaft ein gutes Spiel machen wird“, freut sich der 36-Jährige auf die Partie gegen das Team aus der stärksten Liga der Welt und das Wiedersehen mit seinem Trainerkollegen Jens Bürkle, dem er schon als Bundesligaprofi und Co-Trainer bei Gummersbach diverse Mal begegnet ist. Der S-Cup ist für die HSG „der Höhepunkt der Woche“, verrät er. „Gegen Balingen wollen wir sehen, wie ein Bundesligist auf uns reagiert und was uns da gelingt. Ich bin selbst sehr gespannt.“ Dabei geht der EHF-Mastercoach davon aus, maximal gefordert zu werden und die Grenzen aufgezeigt zu bekommen. Nichtsdestotrotz fordert er ein, dass seine Mannschaft „kämpft und dreist und frech ist. Dass sie alles, was sie kriegen kann, auch nimmt. Wir können uns gegen eine recht eingespielte Truppe messen. Da heißt es warm anziehen und ordentlich dagegenhalten.“

 

Tagestickets für das Turnier sind zu je 10 Euro ausschließlich online unter www.tsvaltensteig.de/scup erhältlich. Die Liveübertragungen auf Sportdeutschland.tv sind mit einem Tagespass für je fünf Euro zu empfangen.

 

HSG Konstanz: Maximilian Wolf, Leon Grabenstein (beide Tor); Michel Stotz (5), Aron Czako (1), Gianluca Herbel, Matthias Hild (3), Joel Mauch (1), Jo Knipp, Joschua Braun (4), Tim Bornhauser (3), Jannes Timm, Samuel Wendel (3), Peter Schramm, Lukas Köder (5/4), David Knezevic (1).

Pfadi Winterthur: Maierhofer, Shamir (beide Tor); Ott (2), Schönfeldt (3), Tynowski (5), Sjöbrink (2), Pecoraro (3), Dechow (5), Lioi (1), Störchli (3), Ruh, Jud (2), Freivogel (2), Lagerquist.

Quelle: PM HSG Konstanz

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