HSV muss sich dem Tabellenführer geschlagen geben

12.12.2011 8:40
Der HSV Handball unterliegt im Nord-Derby beim THW Kiel, das zugleich das Top-Spiel der TOYOTA Handball-Bundesliga darstellt, und bezieht damit seine zweite knappe Niederlage in Folge. Die Partie vor 10.285 Zuschauern in der ausverkauften Sparkassen-Arena endete aus Sicht der Gäste 25:30 (12:15). Dabei konnten die Gäste, die nach einer Viertelstunde bereits mit sechs Toren im Hintertreffen waren, die Partie in Halbzeit zwei wieder offen gestalten. Erst in der Schlussphase erarbeitete sich der Tabellenführer einen erneuten Vorsprung gegenüber dem HBL-Dritten, der am Ende den Ausschlag geben sollte. Bester Werfer der Partie war Momir Ilic mit zehn Toren, für den HSV traf Hans Lindberg neunfach. Trotz der knappen Niederlage verteidigen die Hamburger, aufgrund der besseren Tordifferenz den dritten Platz der TOYOTA Handball-Bundesliga. HSV kämpft sich bis zur Pause ins Spiel zurück Vor 10.285 Zuschauern entwickelte sich von Beginn an ein umkämpftes Spiel. Die jeweils offensiv gestellten Abwehrreihen verursachten in den ersten Szenen des Spiels auf jeder Seite einen Siebenmeter, die für die Auftakt-Treffer der Partie sorgten (1:1, 3. Minute). Mit dem zweiten verwandelten Strafwurf erhöhte der THW Kiel auf 3:1 und legte damit erstmals vor (5. Minute). Der HSV blieb jedoch dran und konnte erst in Unterzahl, Torsten Jansen wurde nach zwölf Minuten als erster Akteur des Top-Spiels auf die Bank geschickt, nicht verhindern, dass der Rückstand weiter anwuchs (4:9, 15.). Die Gäste taten sich nach der ersten Viertelstunde in der Offensive schwer, zudem verpasste es Hans Lindberg, per Siebenmeter zu verkürzen (6:12, 22.). In der Schlussphase der ersten Halbzeit allerdings fanden die Gäste besser ins Spiel und halbierten den Rückstand bis zum Pausenpfiff. Zudem konnte der HSV eine zweite Unterzahl mit lediglich einem Gegentreffer beenden. Johannes Bitter, der in den ersten 30 Minuten zehn Bälle abwehren konnte, sorgte dafür, dass seine Mannschaft in Schlagdistanz blieb. Hans Lindberg gelangen die beiden letzten Treffer des ersten Durchgangs zum 11:15 und 12:15 (30.). Zwischenzeitliche Führung reicht nicht zum Punktgewinn Zu Beginn der zweiten Halbzeiten trafen beide Mannschaften im Gleichschritt (17:14, 33.). Nach einem Ballgewinn in der Abwehr konnte Igor Vori allerdings mit 15:17 wieder auf zwei Tore verkürzen (34.). Der kroatische Kreisläufer des HSV war es auch, der nach weiteren Eroberungen in der Defensive vorne traf und so den Anschlusstreffer herstellte (17:18, 37.). Zwei Minuten später holte Igor Vori außerdem einen Siebenmeter heraus, den Hans Lindberg zum ersten Gleichstand seit der dritten Minute verwandelte (39.). Mit dem vierten HSV-Treffer infolge gelang dem dänischen Rechtsaußen eine weitere Minuten später die erste Führung für sein Team (40.). Fortan entwickelte sich die erwartet spannende Partie: Zunächst legte der THW Kiel wieder vor (20:19, 42.), mit dem 21:20 auf der Gegenseite erneut der HSV (43.). Auf das 24:23 durch die Gastgeber (51.), fanden die Hamburger ebenfalls die richtige Antwort und kamen wiederum zum Ausgleich. Das 25:25 eine Minute später war jedoch das letzte Tor der Gäste. Unter anderem vergab Hans Lindberg in dieser Phase den vierten Siebenmeter im Spielverlauf. Bis zum Schlusspfiff trafen so nur noch die Hausherren, die mit dem zehnfachen Torschützen Momir Ilic auch den besten Werfer der Partie stellten, zum 30:25-Endstand. Stimmen zum Spiel: Per Carlén (Trainer HSV Handball): „Ich denke, die Zuschauer haben ein gutes Spiel gesehen, auch von unserer Seite. Leider haben wir gleich vier Siebenmeter verschossen, das ist sicherlich ein Faktor gewesen. Es ist normal, dass Derbys eng sind und solche Dinge ausschlaggebend. Die Entscheidung ist heute erst zum Schluss gefallen. Ich kann natürlich nicht zufrieden sein mit der Niederlage, aber wie wir uns präsentiert haben, das war eine gute Vorbereitung auf das schwere Pokalspiel am Mittwoch.“ Alfred Gislasson (Trainer THW Kiel): „Ich bin natürlich sehr zufrieden, dass wir dieses Spiel gewinnen konnten, das viele unterschiedliche Phasen hatte. Am Anfang haben wir gut getroffen, es dann aber nicht geschafft, uns abzusetzen. Ab der 40. Minute war der HSV sehr gut im Spiel, sodass am Ende Kleinigkeiten entscheidend waren. Ich muss Per recht geben, dass der Unterschied von vier vergebenen Siebenmeter gegenüber unseren acht verwandelten solch eine Kleinigkeit heute war. Ich glaube, der Sieg fiel am Ende zu hoch aus“ Guillaume Gille (Kapitän HSV Handball): „Die Mannschaft hat viel Charakter gezeigt. Das ist die Voraussetzung, um hier in Kiel bestehen zu können. Leider haben wir ein paar technische Fehler zu viel und einige Tore zu wenig gemacht. Dafür hat Kiel seine Chancen genutzt und die große Hoffnung nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich erfüllte sich für uns nicht.“ Pascal Hens (Rückraumlinks HSV Handball): „Ich glaube, wir haben einen kühlen Kopf bewahrt und uns nach dem hohen Rückstand zurück ins Spiel gekämpft. Wir haben sogar mal geführt, in dieser Phase aber einige Bälle vergeben und Chance liegen lassen. Das gehört zum Handball dazu, so kannst du hier in Kiel aber nicht gewinnen. Wir müssen allerdings auch bedenken, dass wir heute auswärts bei einer sehr, sehr starken Mannschaft gespielt haben.“ Blazenko Lackovic (Rückraumlinks HSV Handball): „Wir haben heute eine tolle Kulisse, eine gute Stimmung bei einem klasse Derby erlebt. Nach der Pause hat in unserem Spiel alles gestimmt, nachdem wir uns zurück gekämpft hatten. In den entscheidenden Szenen waren wir dann aber wieder nicht eiskalt genug. Wir haben heute nicht, was man in Kiel machen muss, von der ersten bis zur 60. Minute durchgezogen.“ Matthias Flohr (machte heute sein 350. Pflichtspiel für den HSV Handball): „Der Trainer hat uns in der Halbzeit gesagt, dass wir so weiter spielen sollen wie kurz vor der Pause: Aggressiv und schnell auf den Beinen. Das haben wir am Anfang geschafft, nach hinten raus aber leider nicht mehr getroffen.“ Martin Schwalb (Präsident HSV Handball): „Ich gratuliere dem THW zu einem, wie ich denke, hart erkämpften Erfolg. Aus unserer Sicht ist es sehr ärgerlich, da die Mannschaft sehr viel investiert hat. Es ist sehr schade, dass wir nach der 51. Minute kein Tor mehr machen konnten. Im Großen und Ganzen hat unser Team aber toll gekämpft und sich nur schwer geschlagen gegeben.“ Quelle: http://www.toyota-handball-bundesliga.de/

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