Kein Profi-Sport: Habenhausen musste Heimrecht abgeben

13.04.2021 10:12
So feierte die Mannschaft des ATSV Habenhausen im April 2019 ihren Triumph im DHB-Länderpokal. Foto: Imago Images / Wolf-Sportfoto

Unglaublich, aber wahr: Am zweiten April-Wochenende durften die Drittligisten, die sich für eine Teilnahme an den Aufstiegsspielen zur Zweiten Bundesliga oder am Liga-Pokal entschieden hatten, erstmals seit der Ende Oktober 2020 aufgrund der Corona-Beschränkungen erfolgten Einstellung des Spielbetriebs wieder ein Pflichtspiel absolvieren. Dem ATSV Habenhausen, dessen Verantwortliche für den Liga-Pokal gemeldet und die Teilnahme am DHB-Pokal der kommenden Saison als Ziel ausgegeben hatten, wurden und werden dabei aber von der Stadt Bremen Knüppel zwischen die Beine geworfen.

 

So durfte und darf die ATSV-Handballer aufgrund der Corona-Verordnung der Stadt Bremen seine Heimspiele nicht in Bremen absolvieren. Für das am vergangenen Sonntag zum Auftakt anstehende Duell mit dem OHV Aurich vereinbarten die Offiziellen der Habenhauser deshalb einen Heimrechttausch mit ihrem niedersächsischen Nachbarn, weshalb der Anwurf in der Sparkassen-Arena in Aurich erfolgte.

 

„Das hatten sich beim ATSV Habenhausen Mannschaftsverantwortliche und Spieler anders vorgestellt. Sie freuen sich seit Wochen darauf, dass nach dem Abbruch der Drittliga-Saison nun wenigstens eine Qualifikationsrunde um die Teilnahme am Pokalwettbewerb des Deutschen Handballbunds (DHB) angesetzt worden ist. Sie freuen sich, dass endlich wieder gespielt statt nur trainiert werden darf. Und darauf, dass es nach tristen Monaten doch noch ein sportliches Ziel in dieser vermaledeiten Saison gibt. Einen Wermutstropfen gibt es nun aber: Zumindest die erste, für diesen Sonntag um 17 Uhr in Habenhausen terminierte Partie, darf nicht als Heimspiel ausgetragen werden. „Es fällt mir nicht leicht so zu entscheiden“, sagt Sportamtsleiter Christian Zeyfang, „aber die aktuelle Corona-Verordnung in Bremen sieht Veranstaltungen nur im Profisport vor.“

 

Die juristische Lage in Bremen ist klar. Dass die Habenhauser mit einer Sondergenehmigung seit Monaten trainieren dürfen, liegt laut Christian Zeyfang daran, dass auf Antrag der Sportbetrieb im Spitzensport möglich ist. Spitzensport werde sowohl beim ATSV Habenhausen als auch beim Fußball-Regionalligisten FC Oberneuland betrieben, sodass den Anträgen stattgegeben worden ist. Doch Profisport gibt es in diesen Klubs nicht. So konnte Christian Zeyfang, der sich extra noch einmal mit dem Ordnungsamt abgestimmt hatte, den Habenhausern keine Erlaubnis erteilen.

 

„Wir akzeptieren die Bremer Entscheidung natürlich“, sagt ATSV-Teammanager Thomas Hasselmann. Er ist froh, dass der OHV Aurich nun das Heimrecht übernahm und am Sonntag um 17 Uhr trotzdem gespielt werden konnte. Die Bremer werden sich vor der Abfahrt einem ersten Corona-Schnelltest und noch im Bus in Aurich einem zweiten unterziehen. Erst für den 2. Mai ist das zweite ATSV-Heimspiel geplant. „Wer weiß, was dann möglich ist“, sagte Thomas Hasselmann, „wir lassen das auf uns zukommen, es kann ja von heute auf morgen Veränderungen geben.“

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