Kein Ticket nach Köln VELUX EHF Champions League: 27:35 – trauriger Abend in Skopje

28.04.2017 10:15
Die SG Flensburg-Handewitt hat das Blatt nicht drehen können. Sie verlor beim HC Vardar Skopje mit 27:35 (10:15) und verpasste damit das VELUX EHF FINAL 4 in Köln. „Ganz ehrlich: Wir hatten heute keine Chance“, gab SG Trainer Ljubomir Vranjes beim Gespräch mit dem TV-Sender „Sky“ zu. „Zufrieden war ich damit, wie wir die Chancen herausgespielt haben, aber leider haben wir viel zu viel verworfen.“ Auch Anders Eggert stellte sich dem Sky-Interview. „Wir hatten relativ viele freie Würfe, haben insgesamt aber zu viel liegenlassen“, sagte der dänische Linksaußen. Das war doch ein schönes Bild, als die Mannschaft das Spielfeld betrat: Johan Jakobsson marschierte mit ein. Zum Glück hat es ihn diesmal nicht so schlimm erwischt wie im Januar. Der schwedische Linkshänder stand sogar in der Startaufstellung. Im Kader gab es so nur eine Veränderung: Anders Zachariassen rückte auf, da Jim Gottfridsson die letzten Tage wegen einer Erkrankung nicht trainieren konnte. In den Mittelpunkt drängte sich ein alter Bekannter vom letzten Samstag: Vardar-Keeper Arpad Sterbik fing da an, wo er in Flensburg aufgehört hatte und nahm der SG die ersten beiden Bälle weg. Dann überlistete Anders Eggert mit einem Dreher den großgewachsenen Spanier. In der 6:0-Deckung übernahmen Tobias Karlsson und Henrik Toft Hansen zentrale Aufgaben. Die Mannen um Luka Cindric und Vuko Borozan übten gleich kräftig Druck aus, während die SG erste Chancen ausließ. Ein Vardar-Konter mündete in das 4:2. Gerade Anders Eggert hatte einen unglücklichen Start gegen Arpad Sterbik und machte nach nicht einmal zehn Minuten Platz für Hampus Wanne. In der Abwehr stand nun Jacob Heinl als Halbverteidiger gegen Alex Dujshebaev. Es lief kurzfristig besser: Lasse Svan glich vom rechten Flügel aus. In Unterzahl – Tobias Karlsson hatte seine erste Zeitstrafe kassiert – geriet die SG allerdings wieder in Rückstand. Die Chancen-Verwertung stimmte nicht. „Im Grunde zeigten sich schnell Parallelen zum Hinspiel“, beobachtete SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke. „Bis zum Kreis funktionierte es gut, doch die Bälle hat die Mannschaft oft nicht ins Tor untergebracht. Und auch das Torwart-Duell ging wieder klar verloren.“ Die Menge tobte indes. Vardar zog davon. Luka Cindric war mal wieder nicht zu stoppen und traf zum 9:6, Alex Dujshebaev erhöhte gar auf 10:6. Ljubomir Vranjes beantragt ein Team-Timeout. Holger Glandorf, Kentin Mahé und Kevin Møller erschienen nun auf der Platte. Die SG mühte sich, konnte aber bis zur Halbzeit nicht aufholen. Ein entscheidendes Manko: Dem Bundesligisten fehlten erneut die Akzente der Torleute. Nach Paraden führte Vardar zur Halbzeit mit 10:2. „Arpad Sterbik war wieder absolut überragend“, musste Anders Eggert einräumen. „Er steht schon ungewöhnlich im Tor und macht es den Schützen damit schwer.“ Nach Wiederbeginn entschärfte Kevin Møller gleich den ersten Wurf. Ein Signal? Zumindest zeigten nun auch die Vorderleute eine höhere Effizienz und erzielten binnen fünf Minuten fünf Treffer. Als Thomas Mogensen frei am Kreis auftauchte und eiskalt verwandelte, hieß es nur noch 18:15. Dann aber vernaschte der exzellente Luka Cindric zwei Mal die SG Deckung, während Johan Jakobsson freistehend an Arpad Sterbik scheiterte. Das 21:16 hatte irgendwie vorentscheidenden Charakter Zwar parierte Mattias Andersson einen Siebenmeter, doch der Versuch mit einem siebten Feldspieler ging gleich im ersten Anlauf schief. Die SG Akteure erlebten schlimme Minuten. Die lautstarken mazedonischen Fans feierten einen 26:17-Zwischenstand. Eine Viertelstunde vor Schluss war das „Aus“ praktisch besiegelt. Mit einer 5:1-Abwehr und einer Spitze namens Kentin Mahé sollte zumindest der Anlauf unternommen werden, sich ordentlich aus der Königsklasse zu verabschieden. Anders Zachariassen, Petar Djordjic und Bogdan Radivojevic bekamen ihre Spielanteile. Es folgte ein munteres Scheibenschießen mit hübschen Toren. Die Spannung war aber längst aus der Partie entwichen. Die Zuschauer sangen: „Auf Wiedersehen!“ Die Endrunde in Köln muss in diesem Jahr ohne die SG stattfinden. „Diese Enttäuschung müssen wir schnell wegstecken und wieder in die Spur kommen“, sagte Dierk Schmäschke. „Wir haben noch eine Mission – und das ist die deutsche Meisterschaft.“ HC Vardar Skopje – SG Flensburg-Handewitt 35:27 (15:10) HC Vardar Skopje: Sterbik (14 Paraden), Milic (3 Paraden) – S. Stoilov (1), Moraes (1), Maqueda, Derewen, Karacic (3), Dujshebaev (5), Abutovic, Cañellas (3/2), Cindric (7), Cupic (2/2), Dibirov (1), Schischkarjow (5), Borozan (4), Marsenic (3) SG Flensburg-Handewitt: Andersson (3/1 Paraden), Møller (4 Paraden) – Karlsson, Eggert (8/6), Glandorf, Mogensen (4), Svan (1), Wanne (3), Djordjic, Jakobsson (1), Heinl, Zachariassen (1), Toft Hansen (4), Lauge (2/1), Mahé (3/1), Radivojevic Schiedsrichter: Gjeding/Hansen (Dänemark); Zeitstrafen: 6:10 Minuten (Moraes 2, Abutovic 2, Maqueda 2 – Karlsson 6, Heinl 2, Wanne 2); Rote Karte: Karlsson (58., dritte Hinausstellung); Siebenmeter: 5/4:8/8 (Cupic scheitert an Andersson); Zuschauer: 7500 Spielverlauf: 1:0 (1.), 2:2 (5.), 4:2 (6.), 4:4 (11.), 6:4 (14.), 7:6 (17.), 10:6 (22.), 12:7 (25.), 13:8 (27.), 14:10 (29.) – 16:11 (32.), 16:13 (33.), 18:14 (35.), 19:16 (37.), 21:17 (39.), 26:17 (44.), 27:18 (46.), 28:19 (47.), 28:21 (49.), 29:22 (50.), 31:22 (52.), 32:24 (54.), 33:26 (56.), 35:26 (59.) Quelle: PM SG Flensburg-Handewitt

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