Krimi mit Happy End

05.12.2021 19:42
Foto: Peter Pisa

Die HSG Konstanz bleibt weiter verlustpunktfrei an der Tabellenspitze. Der knappe 33:32 (17:17)-Erfolg war der 13. Sieg im 13. Spiel, sodass die HSG nun mit 26:0 Punkten weiter auf Rang eins steht. Am Samstag, 20 Uhr, steigt das letzte Spiel des Jahres für die HSG Konstanz. In die Schänzle-Hölle kommt der TSV Neuhausen. Tickets sind unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich. „Es hätte am Ende in beide Richtungen ausgehen können“, bilanzierte Jörg Lützelberger. „Wir waren schließlich der glückliche, aber sicher auch nicht unverdiente Sieger.“

Man spürte es am ausgelassenen Jubel der Spieler: Das Match in Oppenweiler war ein harter Kampf bis zur allerletzten Sekunde. Bei einem wirklich strak aufspielenden, nie aufsteckenden Gegner, der, so HCOB-Trainer Matthias Heineke, „mit der besten Saisonleistung“ ganz nahe dran war, der weißen Weste der Konstanzer den ersten Fleck beizubringen, behielt die HSG die Nerven. Der HSG-Coach konnte so nach einem Wechselbad der Gefühle wieder strahlen und hatte richtig Freude an einem „geilen Handballspiel beider Teams. Das hat Spaß gemacht.“ Es war zwar beileibe nicht die beste Vorstellung der Gelb-Blauen in dieser Saison, doch kämpferisch und emotional dürfte der Erfolg ein weiterer Meilenstein für die sehr junge Mannschaft sein. Ohne Anführer Peter Schramm sprangen David Knezevic mit 19 und Lars Michelberger mit 22 Jahren im linken Rückraum erfolgreich in die Bresche.

Nach einem 3:0-Blitzstart deutete sich aber schon ein rassiges, teilweise hitziges Duell an. Lukas Köder hatte an alter Wirkungsstätte mit einem herrlichen Leger aus schwierigem Winkel über Ex-Nationalkeeper Jürgen Müller hinweg für das erste von neun seiner Highlights gegen die alten Kameraden gesorgt. Bald waren insbesondere die Württemberger dafür verantwortlich, dass sich ein rassiger Schlagabtausch entwickelte. Konstanz bekam vor allem Timm Buck und Tobias Gehrke nicht in den Griff, sodass Oppenweiler/Backnang stets auf Augenhöhe agierte. Als David Knezevic angeschlagen vom Feld musste, zündete Lars Michelberger nach einem Freiwurf aus gut elf Metern eine echte Fackel. 17:17 – der Halbzeitstand.

 

Nach dem Seitenwechsel wurde es richtig spannend. Zunächst machte Konstanz hinten dicht und hatte in Leon Grabenstein einen starken Rückhalt. Als Kapitän Tim Bornhauser schon auf 24:18 stellte und die Gastgeber im zweiten Durchgang in fast zehn Minuten nur zu einem einzigen Treffer kamen, schien es klar in Richtung der Konstanzer zu laufen. Eine trügerische Sicherheit, denn Oppenweiler/Backnang zeigte Kämpferherz, großen Willen und große Qualität. Tor um Tor kämpfte sich das Heineke-Team zurück. Ruben Sigle besorgte mit dem 31:31 etwas mehr als fünf Minuten vor Schluss für den allerersten Ausgleich (31:31). Anschließend wurde es dramatisch. Lukas Köder rutschte der Ball beim Siebenmeter über die Hand und der Wurf rauschte am Tor vorbei. Eine Seltenheit beim sonst so sicheren Schützen, der zuvor ohne jeden Fehlwurf geblieben war und schon neun Treffer erzielt hatte. Joschua Braun brachte die HSG wenig später dennoch in Führung, musste aber nach dem neuerlichen Ausgleich knapp zwei Minuten vor dem Ende vom Feld. Konstanz musste die Partie so mit einem Mann weniger beenden. Der HCOB hatte nun alle Trümpfe in der Hand. Überzahl, Angriff, für die erste Führung im kompletten Spiel und den möglichen ersten Erfolg einer Mannschaft gegen die HSG Konstanz in dieser Saison, der an diesem Abend oftmals etwas die Breite und der Spielfluss in ihrem Spielaufbau fehlte.

Doch Aron Czako schnappte sich den Steal und traf per Tempogegenstoß zum 33:32. Schluss war danach immer noch nicht. Zweimal hatte Oppenweiler noch die Chance zum Ausgleich. Weil die HSG in ein Offensivfoul lief und nochmal ins Zeitspiel kam. Tobias Gehrke und Philipp Maurer hatten schließlich Pech und scheiterten am Aluminium. „Ich habe mich richtig gefreut, dass wir heute mal wieder einen richtigen Fight und ein knappes Spiel hatten“, erklärte Lützelberger, dem diese Freude an diesem intensiven Duell richtig anzumerken war. „Nach 40 Minuten waren wir auf einem guten Weg, die Oberhand zu bekommen und es deutlicher zu gestalten. Ein paar Dinge waren aber mit etwas anderer Rotation nicht so gut, wie wir sie machen wollen. Und Oppenweiler hat fantastisch gespielt.“ Der 36-Jährige zollte der Leistung des Gegners großen Respekt, war aber auch stolz auf seine Mannschaft und sich sicher, dass dieses Duell zur Entwicklung seiner jungen Schützlinge beitragen wird – und dankbar, dass überhaupt gespielt werden konnte. „Tolle Truppe, toller Zusammenhalt, jeder hat hier etwas reingeworfen“, war sein Fazit nach emotionalen Momenten in der Kabine. „Für uns war das ein absolutes Entwicklungsspiel. In Stress Lösungen zu finden, zusammenzuhalten, In Unterzahl zu agieren, das sind Dinge, die uns weiterbringen.“

Den Abschluss eines tollen Handball-Halbjahres bildet das letzte Heimspiel am Samstag, 20 Uhr, gegen Neuhausen. Tickets dafür sind unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich.

 

Quelle: PM HSG Konstanz

HSG Konstanz Herren

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