MT Melsungen will guten Lauf auch in Hamburg fortsetzen

28.11.2021 10:39
Foto: Alibek Käsler

Die MT Melsungen will ihren guten Lauf in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga auch in Hamburg fortsetzen. Nach drei Siegen in Folge gastieren die Nordhessen nun in der Hansestadt. Das Spiel beim Aufsteiger Handball Sport Verein Hamburg ist die Neuansetzung der im Oktober wegen eines medizinischen Notfalls im Publikum abgebrochenen Begegnung. Anwurf am Sonntag in der Sporthalle Hamburg ist um 18:05 Uhr. Sky berichtet live.

Genau vier Wochen ist es her, dass sich Hamburg und Melsungen zuletzt gegenüberstanden. Am 31. Oktober waren knapp 24 Minuten gespielt, die Nordhessen führten mit 11:8. Dann wurde die Begegnung unterbrochen, weil sich auf der Tribüne ein medizinischer Notfall ereignet hatte. Die Unterbrechung dauerte rund 20 Minuten. Die Mannschaften waren inzwischen in die Kabinen gegangen. Nachdem der betreffende Zuschauer wieder zu Bewusstsein gekommen war und zur weiteren klinischen Behandlung abtransportiert werden konnte, sollte eigentlich das Spiel nach einer kurzen Aufwärmphase fortgesetzt werden. Die MT-Akteure waren dazu bereits auf das Spielfeld zurückgekehrt. Der HSVH jedoch nicht. Die Verantwortlichen des Gastgebers gaben dann an, dass sich ihre Mannschaft doch nicht in der Lage fühle, weiterzuspielen. So brach der HBL-Delegierte Matthias Brauer die Partie ab. Nun also HSVH gegen MT zum zweiten!

Was hat sich seit der letzten Kurzbegegnung zwischen den beiden Kontrahenten getan?

Die Hanseaten ergatterten aus den drei Spielen in Erlangen gegen Lemgo und in Lübbecke “nur” einen Punkt und fielen vom sechsten auf den neunten Tabellenplatz zurück. Was für einen Aufsteiger immer noch richtig gut ist. Bei der MT indes verlief die Leistungskurve genau umgekehrt, die Nordhessen holten aus den letzten drei Spielen die volle Punktzahl und nehmen nun ihrerseits Rang sechs ein. Vertauschte Rollen also. Für die Hamburger ist damit klar: Die Favoritenbürde vor dem erneuten Kräftemessen am Sonntag kommt noch eindeutiger den Gästen zu.

Auch wenn die MT allein schon aufgrund ihrer viel erfahreneren personellen Besetzung diese Rolle nicht von sich weisen kann, mahnt ihr Trainer zu Vorsicht. Roberto Garcia Parrondo ist davon überzeugt, dass es nicht ausreicht, sich an die guten 23 gespielten Minuten aus dem ersten Aufeinandertreffen vor vier Wochen zu erinnern. “Beide Teams kennen sich jetzt schon ein wenig und deshalb hat keiner hat mehr einen Vor- oder Nachteil, wir beginnen wieder bei Null”, so der MT-Coach.

Am liebsten würde er natürlich sehen, dass seine Schützlinge an die Leistung aus dem letzten Match gegen die Rhein-Neckar Löwen anknüpfen. Das Duell am Donnerstag gestaltete sich als nervenzehrender  Krimi, den Julius Kühn nach Ablauf der Spielzeit mit einem Freiwurf-Hammer zum 25:24 auflöste. “Da haben alle bis zum Schluss überragend gekämpft und sich belohnt, nachdem sich in den letzten Minuten des Spiels bei beiden Mannschaften Glück und Pech noch abgewechselt hatten”, blickt Parrondo zufrieden zurück.

Für den Trip nach Hamburg muss die MT weiterhin auf Abwehr-Ass Finn Lemke und Rechtsaußen Tobias Reichmann verzichten. Wobei sich der erst vor gut vier Wochen verpflichtete Gleb Kalarash im Deckungszentrum bereits sehr gut als Lemke-Vertreter eingearbeitet hat – die Rechtsaußen-Position mit Timo Kastening ist ohnehin exzellent besetzt. Apropos Kalarash: Der trifft in Hamburg trifft auf seinen russischen Nationalmannschaftskollegen Azat Valliulin.

 

Bei den Gastgebern fehlen die beiden ansonsten im mittleren Rückraum agierenden Youngster Dominik Axmann und Jan Kleineidam (beide 22 Jahre alt). Dort steht aber mit dem sogar noch um ein Jahr jüngeren Leif Tissier ein weiterer, sehr talentierter Spieler zur Verfügung. Der 21-jährige waschechte Hamburger weist nicht nur die meisten Anspiele im Team des HSVH auf, sondern als Rückraumspieler auch noch eine ansehnliche Trefferquote. Klar übertroffen als Schütze wird er indes von zwei Akteuren aus der Nahwurfzone, Linksaußen Casper Mortensen, dänischer Weltmeister und Olympiasieger, und Kreisläufer Niklas Weller. Ebenfalls unter den Hauptwerfern zu finden ist mit dem Halbrechten Jan Forstbauer auch ein Spieler, der schon das Melsunger Trikot getragen hat (2013 bis 2016). Eindeutige Führungsfigur bei dem von Torsten “Toto” Jansen trainierten Aufsteiger  ist eindeutig dessen Weltmeisterkamerad von 2007, Johannes “Jogi” Bitter. Der 39-jährige rangiert in der ligaweiten Torhüterstatistik in dieser Saison auf Platz zwei, gleich hinter Kiels Ausnahmekeeper Niklas Landin

Mit dem Spiel am Sonntag in der Sporthalle Hamburg kehrt die MT Melsungen übrigens dorthin zurück, wo sie  am 30. April 1996 zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte ins Rampenlicht der nationalen Handballbühne trat: Der damalige Zweitligist hatte sich für das Final Four im DHB-Pokal qualifiziert und spielte in der Alsterdorfer Sporthalle, wie die Spielstätte auch genannt wurde, gegen den TuSEM Essen. Die MT verlor seinerzeit mit 17:22.

Das  Abschlusstraining samt Videoanalyse hat das MT-Team übrigens am Samstagvormittag absolviert und ist unmittelbar danach gen Hamburg aufgebrochen. Das Ziel ist klar: Die MT will dort gegen den Aufsteiger ihre Erfolgsserie fortsetzen.

Bisherige Vergleiche MT – HSV
21 Spiele, davon 2 Siege MT, 17 Siege HSV, 2 Remis
Die letzten Spiele:
02.12.15, HBL, MT Melsungen – HSV Hamburg 24 : 31
25.02.15, HBL, MT Melsungen – HSV Hamburg 23 : 26
 
Schiedsrichter in Hamburg
Nils Blümel / Jörg Loppaschewski (beide Berlin); DHB-Spielaufsicht Lars Geipel

Live-Berichterstattung:
TV-Sender Sky meldet sich ab 18:00 Uhr aus der Sporthalle Hamburg

Infos zum Gegner:
hamburg-handball.de

 

Quelle: PM MT Melsungen

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