Mit La Ola von Fans gefeiert - Benefizspiel TSG Wittenburg vs. SV Post Schwerin

26.01.2011 17:37
"Ihr habt alle Erwartungen übertroffen", wandte sich Carsten Hänsch in der Pause über Mikrofon an das Publikum und zeigte sich begeistert, dass rund 500 Zuschauer den Weg in die Wittenburger Mehrzweckhalle gefunden hatten, um das Freundschaftsspiel der gastgebenden TSG-Handballer gegen den Zweitbundesligisten SV Post Schwerin live zu verfolgen. Und so gab es schon vor der Partie, die mit einem standesgemäßen 43:16 für den Favoriten endete, einen großen Gewinner - den TSG-Nachwuchs, dem alle erzielten Einnahmen zu Gute kommen. Eintrittskarten, Tombolaerlös und Trikot-Versteigerung: Am Ende des Abends überreichte Organisator Hänsch Sektionsleiterin Nadine Oldenburg einen symbolischen Scheck über 1500 Euro. Selbst die Schiedsrichter trugen ihren Teil bei, indem sie ihr Antrittsgeld mit in den Topf packten. Nobert Muhlack und Volker Prantke waren die erfahrensten Akteure auf dem Feld. Die Unparteiischen treten schon seit 25 Jahren als Duo auf und haben Spiele bis hin zur zweiten Bundesliga geleitet. Die Partie in Wittenburg zählte sicher zu ihren leichteren Aufgaben. Es wurde zwar ordentlich zugepackt, aber nie überhart agiert - ganz im Sinne von Post-Trainer Dirk Beuchler: "Das wichtigste ist, dass hier alle Jungs verletzungsfrei herausgehen. Wir möchten uns in der Region zeigen und hoffen, dass es für die Zuschauer ein Erlebnis wird." Die Wittenburger, die im Handball-Alltag in der Kreisliga Lauenburg/Stormarn auflaufen, hatten sich ihr eigenes Ziel gesetzt: "Wir wollen nicht mehr als 50 Gegentore kassieren und nach Möglichkeit selbst um die 20 Treffer erzielen." Dass es insbesondere mit dem eigenen Torewerfen so eine Sache werden würde, machten schon die ersten Minuten nach der bundesliga-würdigen Präsentation der Mannschaften (Nebel, Musik, Hallenverdunklung) deutlich. Obwohl die Postler nur mit einem kleinen Aufgebot antraten, einige Leistungsträger saßen verletzungsbedingt auf der Bank, andere verstärkten erfolgreich den Mecklenburger HC in der Ostsee-Spree-Liga, stellten sie klar die unterschiedlichen "Gewichtsklassen" heraus. Würfe aus dem Wittenburger Rückraum wurden immer wieder geblockt, im Gegenzug ging es schnell. Die Zuschauer konnte das aber nicht schocken. Sie bejubelten lautstark Daniel Niemanns 1:6 (9.) und auch die drei weiteren TSG-Treffer, die in der ersten Halbzeit noch folgten. Dass es nicht mehr wurden, lag auch daran, dass die Überzeugungskraft eines Fans in Richtung der Schweriner Nummer eins: "Lass doch mal einen durch, Igor (Igor Levshin, d.R.)", offensichtlich nicht groß genug war. Mit einem 20:4 für den Zweitligisten ging es in die Kabine. Es war nach dem Wiederanpfiff nicht zu übersehen, dass die Postler keineswegs gewillt waren, einen unterklassigen Gegner vorzuführen. Sie packten in der Deckung nicht mehr ganz so entschlossen zu, und so konnten sich die kämpferisch alles gebenden Wittenburger jetzt häufiger erfolgreich in Szene setzen. Immerhin brachte es der Kreisligist am Ende auf 16 Tore. Von den 43 Treffern der Gäste gingen zwei auf das Konto von Carsten Hänsch. Der Organisator hatte es sich nicht nehmen lassen, in der Pause ein mit allen Spielerunterschriften versehenes Post-Trikot zu ersteigern und dieses in Absprache mit Dirk Beuchler dann auch gleich als "Geheimwaffe" vom Siebenmeterpunkt einzuweihen.Auf die Unterschiede zwischen Kreis- und Zweitbundesligisten angesprochen, fand ein zufriedener TSG-Kapitän Tilo Techam eine schon fast handball-philosophische Antwort: "Beide spielen die gleiche Sportart, und dennoch ist es ein ganz anderer Bewegungsablauf. Wir haben alles gebracht, was wir herausholen konnten." Dass sich die Mannschaften nach dem Schlusspfiff mit einer gemeinsamen La-Ola-Welle vom Publikum verabschiedeten, deckte sich mit dem Eindruck des Schweriner Trainers: "Ich denke, das Spiel hat seinen Sinn erfüllt. Das Ergebnis ist absolut zweitrangig. Es war ein tolles Ambiente, alle haben ihren Spaß gehabt." TSG: Baars, Stepan - Schmidt (1), D. Niemann (7), Lücht (3/1), Herbst, Greskamp (1), Techam (2), Heckmann, Wulf, Galiev, Th. Niemann, Trester (1/1), Hänsch, Will, Schuldt (1) SVP: Levshin, Niepagen - Riha (9), Lemcke (6/1), Murawski (8/3), Chantziaras (3), Anclais (5), Lange (4), Wirt (5), Prothmann (1), Hänsch (2/2)

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