Nordderby geht an den HSV

18.02.2011 8:37
In der heimischen O2 World Hamburg bleibt der HSV Handball auch nach der Partie gegen die TSV Hannover-Burgdorf weiter ohne Punktverlust. Gegen die Niedersachsen fuhr der Spitzenreiter der TOYOTA HBL einen 34:27 (16:15)-Erfolg ein und feierte damit zugleich den 21. Liga-Sieg in Folge. Im ersten Durchgang entwickelte sich eine Partie, in der beide Mannschaften ihre Akzente setzten. Nach der Pause setzte sich der HSV nach und nach ab und fuhr schließlich einen auch in der Höhe verdienten Sieg ein. Vor allem Hans Lindberg, mit acht Treffern bester Schütze des Abends, war neben Torhüter Johannes Bitter, mit 16 Paraden, vor den 8.562 Zuschauern in der O2 World der Garant für den zwölften Heimsieg. Ausgeglichene erste Hälfte der Nordteams Der HSV Handball musste gegen die TSV Hannover-Burgdorf einmal mehr auf Guillaume Gille (Muskelfaserriss) wie auch auf Blazenko Lackovic (Schulter) verzichten. Der französische Kapitän des HSV machte sich zwar mit der Mannschaft warm, nahm während des Spiels jedoch neben seinem kroatischen Teamkollegen hinter der Bank Platz. Dafür machte sich Krzysztof Lijewski nach zwei Schulter-Operationen in 2010 für seinen ersten Bundesliga-Einsatz der Saison bereit und stand beim Anpfiff auch in der Startaufstellung. Das erste Tor des Spiels markierte jedoch Hans Lindberg per Siebenmeter (1:0, 2. Minute). In einer abwechslungsreichen Anfangsphase entwickelte sich zunächst das Duell HSV gegen Piotr Przybecki. Der Pole im TSV-Dress erzielte die ersten vier Treffer der Gäste und brachte sein Team auch in Front (3:2, 6.). Mit Johannes Bitter als starkem Rückhalt drehte das Schwalb-Team das Ergebnis jedoch wieder (9:6, 14.). In der Folge verlief das Spiel ausgeglichen, Marcin Lijewski löste nach 20 Minuten seinen Bruder im rechten HSV-Rückraum ab. Kurz vor Ende des ersten Durchgangs gelang der TSV, begünstigt durch zwei erfolglos verlaufene Angriffe der Gastgeber, der erneute Ausgleich (14:14, 28.). Bis zum Pausenpfiff stellten Igor Vori und Marcin Lijewski den alten, wenn auch knappen, Vorsprung zum 16:14 wieder her, ehe Hannes Jon Jonsson auf der Gegenseite den 16:15-Pausenstand aus Sicht des HSV perfekt machte (30.). HSV mit starker Schlussphase zum Sieg Zur zweiten Halbzeit brachte der HSV frischen Wind mit aus der Kabine auf das Feld. Das frühe 18:15 (32.) konnte die TSV zwar erneuten verkürzen. Nach dem 17:18-Anschlusstreffer der Niedersachsen nutzten die Gastgeber jedoch eine Überzahl perfekt aus und trafen in schneller Folge vierfach (22:17, 38.). Auch die Hamburger Abwehr stand nun sicherer und ließ weitere fünf Minuten keinen Gegentreffer zu. Johannes Bitter parierte unter anderem einen Siebenmeter (40.). Allerdings verpasste es der HSV, hieraus vorerst eigenes Kapital zu schlagen und seine Führung weiter auszubauen. So stand es eine Viertelstunde vor dem Ende 23:19. Michael Kraus, zuletzt grippebedingt nicht im HSV-Kader, übernahm nun für einige Angriffe die Spielmacher-Rolle. Auch Johannes Bitter stand weiter im Mittelpunkt. Durch seine 15. Parade ermöglichte der Keeper das 25:19 durch Igor Vori (48.). Durch eine weiterhin offensive Deckung versuchte die TSV, wiederum zu verkürzen. Es waren jedoch Marcin Lijewski und Torsten Jansen, die davon profitierten und das Ergebnis schnell auf 31:24 ausbauten (56.). In den Schlussminuten zog der HSV noch einmal das Tempo an und kam durch Pascal Hens zum 34:25 (59.). Den Schlusspunkt unter eine faire Partie setzte wie schon in der ersten Hälfte Hannes Jon Jonsson. Der HSV gewinnt schließlich 34:27 und hatte in Hans Lindberg, der achtmal traf, zugleich den besten Schützen des Abends in seinen Reihen. Stimmen zum Spiel: Martin Schwalb (Trainer HSV Handball): „Mit der ersten Halbzeit kann ich nicht zufrieden sein. In der Abwehr hatten wir keinen Zugriff. Es hat einfach die nötige Aggressivität gefehlt, wobei ich den Gegner auch nicht schlecht reden will. Im Angriff hat es ganz gut geklappt, aber einige Sachen haben wir liegenlassen. Und dann kann der Gegner natürlich frei aufspielen und auch Selbstvertrauen tanken. Das ist immer gefährlich, denn es gibt keine Gewähr, dass das Spiel nicht auch noch kippen kann. Das haben wir heute gelernt und sind am Ende froh über die zwei Punkte.“ Aron Kristjánsson (Trainer TSV Hannover-Burgdorf): „Aus unserer Personalnot heraus haben wir eine 5:1-Abwehr gespielt, da wir nur einen Mann für den Mittelblock hatten. Damit war ich, wie mit der gesamten ersten Halbzeit, zufrieden. In der zweiten Halbzeit hatten wir mit der 3:2:1-Deckung des HSV Probleme. Das wurde erst zum Ende wieder besser. Insgesamt können wir aus dem Spiel heute lernen.“ Hans Lindberg (Rechtsaußen HSV Handball): „Das war heute nicht so toll. Wir standen nicht so gut in der Abwehr und im Angriff haben wir zu viel verballert. Aber unter dem Strich sind es zwei Punkte und das ist das Wichtigste. Du kannst nicht jedes Spiel top Leistung bringen. Wir sind froh, dass wir trotzdem gewonnen haben.“ Krzysztof Lijewski (Rückraumrechts HSV Handball): „Das war schon ein geiles Gefühl, wieder zu spielen. Ich hatte Gänsehaut und freue mich, für das Team zwei Siebenmeter herausgeholt zu haben. Es war gut zu wissen, dass Martin Schwalb von Anfang an auf mich gezählt hat. Ich hatte aber auch meine Fehler und werde in den nächsten Spielen mehr Gas geben.“ Johannes Bitter (Torhüter HSV Handball): „Das war ein Arbeitssieg. Aber was zählt, sind die zwei Punkte. In der ersten Halbzeit haben wir die nötige Aggressivität vermissen lassen. Nach der Pause haben wir dann Gas gegeben und gezeigt, was den HSV auszeichnen muss. Wir haben unser Spiel durchgedrückt.“ Quelle: http://www.toyota-handball-bundesliga.de

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