Nur die linke Angriffsseite überzeugte

17.09.2018 9:03
Lars Kremmer, hier in Pose,parierte und gefiel mit Steilpässen als erster Angreifer (Foto: Gräbedünkel)
ThSV Eisenach mühte sich zum 29:25 (14:12) über den TV Germania Großsachsen/ Adrian Wöhler mit 10 Treffern aus dem Feld/ Nun zwei Auswärtsspiele in Erlangen Aufgabe erfüllt. Der ThSV Eisenach verbuchte den 4. Sieg im 4. Saisonspiel. Die Wartburgstädter bezwangen den TV Germania Großsachsen mit 29:25 (14:12). Dabei hatten sie allerdings mehr Mühe als erwartet. Erst nach dem 20:19 (49.) sorgten die Eisenacher mit ihren Treffern zum 27:22 (56.) für die Entscheidung. Kurz zuvor musste die Partie aufgrund eines Kollapses auf den Zuschauerrängen für 15 Minuten unterbrochen werden. Nach einer medizinischen Erstversorgung vor Ort wurde der Mann ins nahegelegene Klinikum gebracht. Beide Teams übermittelten beste Genesungswünsche. Der Coach des Siegers unzufrieden, der des Verlierers recht gut gelaunt So richtig zufrieden war im Eisenacher Lager keiner. Nicht das Team, nicht die über 1.200 Zuschauer. Und auch Trainer Sead Hasanefendic verhehlte nicht, dass dies nicht der von ihm gewünschte Handball ist. „Kein Tempo, kein Spielwitz, keine Kreativität, keine Schnelligkeit“, konstatierte der Trainer-Haudegen. „Wir möchten gerade zuhause unseren Zuschauern mehr Freude bereiten“, fügte er hinzu. Recht gut gelaunt zeigte sich Stefan Pohl, der Coach der Gäste aus Baden-Württemberg. „Wir haben unseren Plan über weite Strecken gut umgesetzt. Vor einer solchen Kulisse zu spielen, das motivierte meine Spieler zusätzlich. Bis zur 45. Minute ließen wir wenige freie Torchancen zu. Dann stach die individuelle Qualität, insbesondere von Adrian Wöhler“, resümierte der Lehrer für Mathematik und Informatik. Dass ausgerechnet der erfahrene Philipp Schulz mit seiner Theatralik die Halle weckte, Michell Hildebrandt mit einer doppelten Zeitstrafe seinem Team einen Bärendienst erwies, ließ er aber auch nicht unerwähnt. Mit einem Minetat in einem Vielspartenverein stände nur der Klassenerhalt auf der Agenda. Der Eisenacher Trainer war weder mit der Positionsverteidigung noch mit dem Positionsangriff zufrieden. Sead Hasanefendic lobte allerdings „einen gutgelaunten linken Flügel“. So richtig überzeugen vermochte nämlich nur die linke Angriffsseite, mit den Dienstältesten, mit Daniel Luther (seit 2008 beim ThSV Eisenach) und Adrian Wöhler (seit 2011 im Verein). Die beiden Routiniers hatten spielerisch einiges in Petto, waren zugleich die erfolgreichsten Werfer ihres Teams. Adrian Wöhler versenkte 10 Bälle, benötigte dafür nur 13 Versuche. Daniel Luther brachte zwar nach bisher in der Saison 15 erfolgreich verwandelten Siebenmetern den ersten nicht unter, das Leder tänzelte vom linken an den rechten Pfosten und sprang ins Feld zurück, doch der Ur-Eisenacher, eigentlich nur als „Halbtags-Jobber“ vorgesehen, setzte in Angriff und Abwehr erneut wichtige Pulse, nimmt im Konzept von Sead Hasenefendic eine wichtige Rolle ein. Die rechte Angriffsseite blieb an diesem Tag blass. „Wir brachten unseren Shooter kaum ins Spiel“, bemängelte Sead Hasanefendic. Dieser, gemeint war Alexander Saul, habe aber auch selbst nicht viel versucht. Positiv zu verzeichnen war der gut 40-minütige Einsatz des jungen Lars Kremmer im Eisenacher Kasten. Der aus Wernshausen stammende 20-jährige Keeper, im Nachwuchsprojekt des ThSV Eisenach gereift, parierte nicht nur 11 teilweise spektakuläre Bälle (Fangquote 38 %), er fütterte seine Mitspieler mit bestens temperierten Steilpässen, die diese zu Treffern nutzten. Auch Adrian Wöhler profitierte davon. Justin Mürköster mit Kurzcomeback Der seit dem Herbst des Vorjahres verletzungsbedingt pausierende Kreisspieler Justin Mürköster kam zu einem Kurzcomeback. Rechtsaußen Willy Weyhrauch saß nach langer Verletzungspause schon mal auf der Bank. Auf beide setzt Sead Hasanefendic große Hoffnungen. Wie lange er noch auf Mladan Jovanovic verzichten muss, ist offen. Der Österreicher ist aufgrund eines eingeklemmten Nervs matt gesetzt. „Ich arbeite fleißig mit unserem Physiotherapeuten, bin auch in medizinischer Behandlung“, berichtet der Österreicher. Seine Explosivität, seine Dynamik käme dem Eisenacher Spiel sehr zugute. Martin Potisk, in der Vorwoche als Joker wichtige Akzente setzend, konnte dies nicht wiederholen. Der 19-jährige Slowake markierte zwei Treffer, wurde aber mehrfach ausgebremst. Keeper Lars Kremmer als erster Angreifer Eisenachs linke Angriffsseite machte nach dem Anpfiff die Musike. „Auf unserer rechten Abwehrseite hatten wir da erhebliche Probleme“, bekannte Gästetrainer Stefan Pohl. Per Dreher traf Daniel Luther zum 5:3 (12.). Doch Eisenachs Angriffsspiel wirkte insgesamt zu langatmig, ohne Pepp. Beim 6:7 (17.) lagen gar die Gäste vorn. Mit der Umstellung auf eine offensivere Abwehrvariante versuchte ThSV-Coach Sead Hasanefendic mehr Biss in seine hinteren Reihen zu bekommen. Einen Tempogegenstoß über Adrian Wöhler schloss Martin Potisk zum 8:7 ab (20.). Patrick Buschsieper, neben Daniel Luther der Treffsicherste der Liga von der Siebenmeterlinie, scheiterte per Strafwurf am ins Eisenacher Gehäuse gekommenen Lars Kremmer (21.). Sehenswert die Aktion zum 11:8: Lars Kremmer lieferte eine maßgerechte Steilvorlage zu Noah Streckhardt, der sich energisch behauptete und erfolgreich abschloss (23.). Marcel Schliedermann traf zum 13:10 (26.). Der im rechten Rückraum eingewechselte Jonas Richardt markierte den 14:12-Pausenstand. Hannes Iffert macht den Deckel drauf In der Besetzung mit Adrian Wöhler auf Links- und Armend Alaj auf Rechtsau0en, Jonas Richardt, Martin Potisk und Daniel Luther im Rückraum sowie Justin Mürköster am Kreis, startete der ThSV Eisenach in den zweiten Abschnitt. Die vom Trainer erhoffte erhöhte Dynamik fand nicht statt. Riesenjubel beim Underdog, als der quirlige und torgefährliche Simon Reisig (7 Treffer) zum 14:15 einnetzte (35.). Es entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe (17:17, 40.). Überwiegend mit fairen Mitteln bremsten die punktelosen Gäste das behäbige Angriffsspiel der Hausherren aus. Mit einer Positionsverteidigung gegen Philipp Schulz versuchten die Eisenacher das Angriffsspiel der Handball-Männer des TV Großsachsen auszubremsen. Diese taktische Maßnahme behagte dem ehemaligen Coburger nicht. Als er sich theatralisch fallen ließ (43.). weckte er die auch Einzuschlummern drohende Kulisse. Ein gellendes Pfeifkonzert begleitete alle Ballkontakte des Rückraumspielers bis zum Abpfiff. Alexander Saul markierte mit seinem ersten Treffer das 20:18 (45.). Die Eisenacher, nun mit Alexander Saul, Marcel Schliedermann und Daniel Luther im Rückraum gaben die Führung nicht mehr ab. Endlich mal eine Aktion über die rechte Angriffsseite: Duje Miljak bediente Armend Alaj zum 24:20 (51.). Hannes Iffert ließ sich am Kreis nicht stoppen, traf zum 26:22 (54.) und – nach der viertelstündigen Unterbrechung – zum 27:22 (56.). Der fest eingeplante Doppelpunktgewinn war unter Dach und Fach. Erlangen-Fahrten im Doppelpack Für den ThSV Eisenach stehen nun zwei Auswärtsspiele an. Beide führen nach Erlangen. Am 22.09.2019 ist der HC Erlangen II (um 18.00 Uhr) und am 29.09.2018 Aufsteiger TV Erlangen-Bruck (18.00 Uhr) Gastgeber. Statistik ThSV Eisenach: Gorobtschuk, Kremmer, Brand; Iffert (2), Bogatzki, Wöhler (10), Potisk (2), Luther (5/2), Miljak, Schliedermann (3), Richardt (2), A. Alaj (2), Streckhardt (1), Mürköster, Weyhrauch, Saul 2 TV Germania Großsachsen: Sitter, Boudgoust; von Babka, Grammel (1), Triebskorn (3), Schulz (4), Spilger (1), Kadel (2), Purucker (2), Straub, Reisig (7), Buschsieper (4/3), Hildebrandt (1) Zeitstrafen: ThSV Eisenach 4 x 2 Min. TV Germania Großsachsen 4 x 2 Min. Siebenmeter: ThSV Eisenach 3/2 TV Germania Großsachsen 4/3 Schiedsrichter: Becker/Nickel Zuschauer: 1.239 Quelle: PM ThSV Eisenach

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