Schwere Gehirnerschütterung - Johan Jakobsson fällt längerfristig aus

07.02.2017 20:45
Nach umfangreichen Untersuchung in den vergangenen Wochen steht fest, dass die SG Flensburg-Handewitt längerfristig auf Rückraumspieler Johan Jakobsson verzichten muss. Bei einem Trainingsunfall am 5. Januar beim Vorbereitungslehrgang der schwedischen Nationalmannschaft erlitt der 29-jährige Jakobsson eine schwere Gehirnerschütterung. Nach diversen Untersuchungen in der schwedischen Heimat wurde zuletzt ein MRT beim SG Medical Team in der DIAKO Flensburg und anschließend ein psychomotorischer Test in einer Spezialklinik in Hamburg durchgeführt. Die Auswertung dieser Untersuchungen hat nun ergeben, dass von einer schwereren und langwierigeren Kopfverletzung auszugehen ist. Johan Jakobsson wird bis auf Weiteres ausfallen und SG Trainer Ljubomir Vranjes nicht zur Verfügung stehen. Bei der Schwere der Verletzung ist eine Zwangspause von ca. zwei bis drei Monaten zu erwarten. In dieser Zeit wird Johan Jakobsson unter der Anleitung des SG Medical Teams regelmäßig weitere Kontrolluntersuchungen durchlaufen und entsprechende Rehabilitationsmaßnahmen erhalten. Mannschaftsarzt Dr. Torsten Ahnsel: „Grundsätzlich hat bei Verletzungen die Gesundheit unserer Spieler immer Vorrang. In solchen Fällen wie jetzt bei Johan Jakobsson ist allerdings aus medizinischer Sicht noch mehr größte Vorsicht geboten. Wir werden bis zu seiner vollständigen Genesung keinerlei Risiken eingehen." SG Trainer Ljubomir Vranjes: „Die Verletzung und der Ausfall von Johan ist ein ganz herber Schlag für uns. Johan Jakobsson und Holger Glandorf haben sich die Belastung bisher geteilt und beide haben das super gemacht. Für den Rückrundenauftakt haben wir nun auf der Position nur noch Holger Glandorf, der im Kampf um die Meisterschaft unbedingt Unterstützung braucht. Ansonsten sehe ich einen erfolgreichen Saisonendspurt in Gefahr. Für Johan hoffe ich, dass er sich in den kommenden Wochen und Monaten vollständig von der Verletzung erholen wird und wir ihn noch einmal im SG Trikot in dieser Saison sehen können." SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke: „Die Verletzung von Johan Jakobsson ist eine sehr große Herausforderung für die Mannschaft und den Verein. Ich wünsche Johan gute Besserung, wir werden ihm jede Zeit geben, die er für die Genesung braucht. Seine Gesundheit ist für uns das aller Wichtigste. Wir sind nun schon seit zwei Tagen dabei eine Lösung für das Problem zu finden und haben auch schon einige Gespräche geführt. Die Zeit drängt, denn die Wechselfrist endet bereits in acht Tagen." Das 92. Landesderby DKB Handball-Bundesliga: Der Kampf um die Tabellenführung Am Mittwoch um 19 Uhr wird das 92. schleswig-holsteinische Landesderby angepfiffen. Das ewigjunge Duell zwischen der SG Flensburg-Handewitt und dem THW Kiel ist längst ausverkauft. 6300 Zuschauer werden in die FLENS-ARENA strömen, Prominenz, darunter zwei Minister der Landesregierung, hat sich angekündigt. Sie alle werden ein Schlüsselspiel um die Meisterschaft erleben. Bei einem Heimsieg würde die SG nicht nur die Tabellenführung verteidigen, sondern den Nordrivalen auch um drei Punkte distanzieren. „Auch wenn wir gewinnen, haben wir danach nur wichtige Spiele, die wir alle gewinnen müssen", relativiert SG Trainer Ljubomir Vranjes. „Mir ist es wichtig, dass meine Mannschaft sofort wieder so auftritt, wie sie es 2016 in den Partien der DKB Handball-Bundesliga getan hat." Seit gut einer Woche ist die SG Familie wieder fast vollständig vereint. Von den fünf WM-Fahrern hatte nur Kentin Mahé einen Sonderstatus. Der französische Weltmeister, der vor dem Derby von der SG geehrt werden wird, stieß erst beim All Star Game in Leipzig zu seinen Teamkollegen und absolvierte am gestrigen Montag erstmals wieder in der Duburghalle. Auch Anders Eggert mischte mit, hat seine Fußverletzung auskuriert, klagt aber nun über neue Probleme. „Eggi ist nicht hundertprozentig fit", bestätigt Ljubomir Vranjes. „Den einen Tag läuft es sehr gut, den nächsten weniger." Falls der Linksaußen ausfallen sollte, gäbe es mit Kentin Mahé und Hampus Wanne passenden Ersatz. Anders sieht es im rechten Rückraum aus, wo Holger Glandorf plötzlich allein auf weiter Flur steht. Johan Jakobsson muss pausieren. Im schlimmsten Fall bis zu drei Monaten. Anfang Januar, in der Vorbereitung auf die WM, hatte der Schwede durch einen Zusammenstoß eine Gehirnerschütterung erlitten. „Bei Untersuchungen im neurologischen und psychosomatischen Bereich sind leider Auffälligkeiten entdeckt worden, die eine längere Pause erfordern", erklärt SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke. „Wir werden kein Risiko eingehen." Es ist denkbar, dass die SG bis zum Ende der Wechselfrist am 15. Februar auf dem Transfermarkt tätig werden muss. Beim THW Kiel sieht die personelle Lage gut aus. Von den acht Spielern, die bei der WM weilten, ist niemand mit einer ernsthaften Blessur heimgekehrt. Auch Rene Toft Hansen und Lukas Nilsson, die an einem Magen-Darm-Virus laborierten, sowie Domagoj Duvnjak, der als Schlüsselspieler der Kroaten einer großen Belastung ausgesetzt war, befinden sich wieder im Trainingsbetrieb. Nur Steffen Weinhold ist wegen eines Bänderrisses im rechten Sprunggelenk zum Zuschauen gezwungen. Auch ein Linkshänder, doch im Gegensatz zur SG hat der THW mit Marko Vujin und Christian Zeitz weiterhin ein erfahrenes Duo für die rechte Rückraum-Position zur Verfügung. Die Statistik spricht vor dem Derby zwei Sprachen. Einerseits hat die SG in der „Hölle Nord" seit 14 Monaten keine Bundesliga-Niederlage mehr verzeichnet, andererseits ging das jüngste Heimderby, das im November im Rahmen der VELUX EHF Champions League stattfand, mit 25:26 an den THW. Noch ärgerlich war das Hinspiel in der DKB Handball-Bundesliga. In Kiel führte die SG zeitweise mit sechs Toren, musste sich letztendlich aber mit 23:24 beugen. „Es ist ja nicht unnormal, bei einem starken Kontrahenten zu verlieren", sagt SG Kapitän Tobias Karlsson. „Aber wie es passiert ist, hat uns ziemlich gewurmt." Am morgigen Mittwoch ist Zeit für die Revanche. Quelle: PM SG Flensburg-Handewitt

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