Die Handballer vom TUSEM Essen haben das letzte Heimspiel der Saison in der 2. Bundesliga verloren. Gegen den Wilhelmshavener HV gab es eine 27:29 (11:16)-Niederlage, damit muss die Mannschaft von Trainer Daniel Haase weiter um den Klassenerhalt zittern. Enttäuschung machte sich nach der Schlusssirene breit. Der TUSEM hat das letzte Heimspiel der Saison verloren und das auch noch gegen einen direkten Konkurrenten. Der Wilhelmshavener HV gewann nicht unverdient und durfte am Ende mit seinen mitgereisten Fans den Klassenerhalt bejubeln. Die Essener müssen dagegen noch hoffen, vor dem letzten Spieltag hat sich die Situation im Abstiegskampf nicht verbessert. Den Gastgebern war von Beginn an die Nervosität anzumerken. Oft agierten sie zu zögerlich und ohne das nötige Risiko. So entstanden einige Fehler, die die Gäste von der Nordsee zu nutzen wussten. Torwart Sebastian Bliß war es zu verdanken, dass der Rückstand für den TUSEM nicht noch deutlicher ausfiel, als das zwischenzeitliche 6:10 (21.). Die Hausherren brauchten viel Zeit, um in die Partie zu finden, was auch an einer kompakten und hellwachen gegnerischen Abwehr lag. Immer wieder lauerte der WHV auf Abspielfehler und immer wieder wurde er dafür belohnt. Ärgerlich aus Sicht des TUSEM war vor allem das letzte Gegentor vor der Pause. Nachdem Noah Beyer sechs Sekunden vor der Halbzeit auf 11:15 verkürzt hatte, legte Steffen Köhler für die Gäste noch einen drauf. Das ging zu schnell für die Essener Abwehr. Dementsprechend schwierig war die Ausgangslage für den zweiten Durchgang. Erneut benötigte der TUSEM Anlaufzeit, ehe es dann aber so richtig losging. Mit einer großartigen Stimmung in der ausverkauften Sporthalle „Am Hallo“ kämpfte sich die Mannschaft von Trainer Daniel Haase heran. Plötzlich stand es nur noch 19:21 (45.), weshalb die Schlussphase Hochspannung versprach. Nachdem Wilhelmshaven wieder etwas davongezogen war (23:26, 52.), schien die Partie entschieden. Zudem musste Malte Seidel mit Verdacht auf eine Hüftprellung ausgewechselt werden, damit brach eine wichtige Stütze in der Abwehr weg. Doch noch einmal drehte der TUSEM auf. Der Mut war zurück und dann war die Chance zum Ausgleich da. Doch gleich vier Mal scheiterten die Essener und so sorgte der starke Tobias Schwolow für die Entscheidung zugunsten der Gäste. Jubel beim Wilhelmshavener HV, Enttäuschung beim TUSEM. „Wir haben uns viel vorgenommen, konnten das aber leider zu Beginn nicht auf die Platte bringen. Wilhelmshaven hatte die nötige Cleverness, wir leider nicht. Dazu hat man den Jungs die Nervosität angemerkt, das müssen wir in den Griff bekommen. Zehn technische Fehler in der ersten Halbzeit sind einfach zu viel. Wir sind noch einmal zurückgekommen, aber letztendlich hat sich unsere junge Mannschaft nicht belohnt. Das ist sehr schade“, ärgerte sich TUSEM-Trainer Daniel Haase, der dennoch optimistisch und hoffnungsvoll in das letzte Saisonspiel gehen wird. Auch sein Rückraumspieler Michael Kintrup sieht das ähnlich, ärgerte sich dennoch: „Wir haben uns mehr erhofft, gerade vor so einer tollen Kulisse. Die Fehler müssen wir schnell analysieren, aber eines ist klar: Wir haben noch ein verdammtes Spiel und es ist noch nichts verloren. Wir werden kämpfen bis zum Schluss. Wir haben diesmal zu viele Fehler gemacht, die uns Kraft gekostet haben. Wilhelmshaven hat es kühler heruntergespielt. Aber wir sind eine Kämpfer-Truppe mit einer guten Mentalität. Wir werden uns so lange reinhauen, bis es nicht mehr geht.“ Nach der Partie wurden Torhüter Carlos Donderis Vegas, Kreisläufer Justin Mürköster und Rückraumspieler Pasqual Tovornik verabschiedet. Bürgermeister Rudi Jelinek übergab den Jungs ein Abschiedsgeschenk und die Spieler bedankten sich bei den TUSEM-Fans, die ihnen viel Applaus spendeten. Der TUSEM muss nun auf einen Ausrutscher der Konkurrenten hoffen, um den Klassenerhalt weiterhin in der eigenen Hand zu haben. In der kommenden Woche steht das letzte Saisonspiel an, dann geht es zur HG Saarlouis (Samstag, 10.6., 18 Uhr, Halle am Stadtgarten). TUSEM Essen – Wilhelmshavener HV 27:29 (11:16) TUSEM: Bliß, Donderis Vegas; Beyer (7/3), J.Ellwanger (3), Hegemann (1), Wöss (4), Kintrup (4), Szczesny (2), Müller, Seidel (1), Mürköster (5), Reißky. WHV: Weiner, Lüpke; Kalafut (4), Smits (4/1), Postel (4), Vorontsov (1), Köhler (4), Mertens (3), Kozul, Schwolow (9). Siebenmeter: 3/3 - 1/1. Zeitstrafen: 2 - 4. Schiedsrichter: Köppl/Regner. Zuschauer: 2578 (ausverkauft). Quelle: TUSEM